Kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Mannheim

Was ist Kommunale Entwicklungspolitik?

Unter kommunaler Entwicklungspolitik wird allgemein die Summe aller Mittel und Maßnahmen bezeichnet, die Kommunalverwaltung und –politik einsetzen und ergreifen, um eine nachhaltige Entwicklung vor Ort und in Entwicklungsländern zu fördern. Mit dem Begriff „kommunale Entwicklungspolitik“ werden beide Seiten kommunaler Aktivitäten bezeichnet – sowohl die Inlandsarbeit als auch die Projektarbeit innerhalb der Beziehungen mit Kommunen in Entwicklungs- und Transformationsländern. Die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern zur Umsetzung der Entwicklungspolitischen Ziele wird auch als Entwicklungszusammenarbeit bezeichnet.

Die Stadt Mannheim als internationale, weltoffene Metropole und als Heimat von Einwohnern mit rund 170 verschiedenen Nationalitäten, betrachtet es als Teil ihrer globalen Verantwortung beide Art von Aktivitäten zu unterstützen. Dieses entwicklungspolitische Engagement ist seit 2019 offiziell Teil des Leitbild Mannheim 2030 und damit ein erklärtes strategisches Ziel der Stadt. Das Leitbild selbst basiert auf dem Vorbild der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und formuliert wie Mannheim diese globalen Ziele in seine lokale Realität übersetzen wird.

 

Warum macht Mannheim kommunale Entwicklungspolitik?

Die Herausforderungen unserer Zeit

 

Die Weltbevölkerung wächst täglich um rund 230.000 Menschen. Das bedeutet, es leben von Jahr zu Jahr etwa 80 Millionen Menschen mehr auf der Erde. Urbanisierung und Bevölkerungswachstum führen zum Anwachsen der Städte, die mit zunehmender Größe auch an Einfluss auf die künftige globale Entwicklung gewinnen. Bereits heute leben laut der Vereinten Nationen etwa 55 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, 2050 werden es rund 70 % – also 2/3 der Weltbevölkerung - sein. Im Jahr 2030 wird es 43 Städte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern geben.

Sofern es die Menschheit nicht schafft, nachhaltiger zu leben und zu wirtschaften, wird sie den globalen Herausforderungen wie Hunger, Mangelernährung, Klimawandel, Umweltschutz, Bildung und Gleichstellung, Frieden und Gerechtigkeit, Flucht und Migration nicht effektiv begegnen.

 

Kommunen als Handlungsträger

 

Diese globalen Herausforderungen stellen sich maßgeblich dort, wo die meisten Menschen leben: In unseren Kommunen. Aufgabe der Städte ist daher es immer mehr, für globale Herausforderungen auf lokaler Ebene passgenaue Lösungen zu finden und dadurch einen Beitrag für eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu leisten. Denn globale Herausforderungen, wie der Klimawandel machen vor nationalen Grenzen nicht halt. Gerade deshalb ist es im Interesse aller Kommunen auch auf internationaler Ebene einen Beitrag zur Lösung dieser Probleme zu leisten.

Insofern kommt der kommunalen Entwicklungspolitik eine besondere Bedeutung zu. Gerade die Stadt Mannheim als eine internationale weltoffene Metropole, in der immerhin rund 170 verschiedene Nationalitäten zu Hause sind, leistet ihren Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele.

 

Die Stadt Mannheim

 

Globale Verantwortung wird durch die Stadt Mannheim lokal und international wahrgenommen. Die entwicklungspolitische Arbeit der Stadt Mannheim ist in dem 2019 durch den Gemeinderat verabschiedeten Leitbild „Mannheim 2030“ fest als strategisches Ziel verankert. Wörtlich heißt es hier: „Mannheim ist Vorbild für die internationale Zusammenarbeit von Städten. Kommunale Entwicklungspolitik und verantwortungsvoller Konsum tragen zu globaler Gerechtigkeit und einer nachhaltigen internationalen Politik bei“. Der Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll der Stadt Mannheim pflegt in diesem Sinne Partnerschaften mit Kommunen in Ländern des globalen Südens, unterstützt entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit und setzt sich für bürgerschaftliches Engagement mit Blick auf entwicklungspolitische Themen ein.