Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus
Ein Mahnmal im Zentrum der Stadt Mannheim
Seit seiner Enthüllung im November 2003 wird das Stadtbild in den Mannheimer Planken durch den Glaskubus vor P 2 bereichert. In leichter Schrägstellung auf den Mittelpunkt des Paradeplatzes ausgerichtet, ist es unübersehbar und doch transparent, lädt ein zum Verweilen und zum Erkunden seiner Bedeutung. Häufig umstehen ihn Neugierige: Die eng mit Text beschriebenen Seitenflächen werden begutachtet und umrätselt. Ein erster Eindruck ist oft Verunsicherung, da die Schrift, nach außen hin spiegelverkehrt angebracht, nur im „Durchblick“ lesbar wird. Es handelt sich um die Namen von mehr als zweitausendvierhundert Menschen. Eine im Straßenpflaster eingelassene Tafel erläutert, dass es sich um die Namen der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim handelt.
Die Gedenkskulptur wurde von dem in Freiburg ansässigen Bildhauer Jochen Kitzbihler entworfen. Als erster Preisträger eines Wettbewerbs wurde Kitzbihler vom Gemeinderat mit der Realisierung seines Entwurfs beauftragt. Sein Glaskubus erfüllte die gestellten Anforderungen am besten, bot die Gewähr, an zentralem Ort und in angemessener Form die Namen der Opfer zu zeigen. Unter technischer Anleitung des renommierten Mannheimer Architekten Prof. Helmut Striffler wurde der Entwurf schließlich umgesetzt. Anlässlich der Übergabe des Mahnmals vor einer zahlreich erschienenen Öffentlichkeit am 25. November 2003 konnte Oberbürgermeister Widder in seinem Grußwort darlegen: Der Stadt wurden mit den Namen zumindest symbolisch die Menschen zurückgegeben, die mitten aus dem lebendigen, pulsierenden Treiben herausgerissen worden waren - zuerst bedroht, gepeinigt, dann deportiert, gefoltert und am Ende in einer gewissenlosen, gnadenlos arbeitenden Maschinerie ermordet. Diesen Verlust vor dem Vergessen zu bewahren, steht das Mahnmal im Zentrum der Stadt.