3.9 Antigewalttraining mit Jungen aus Migrantenfamilien

Mikroprojekt: 3.9  Antigewalttraining mit Jungen aus Migrantenfamilien
 

Das Mikroprojekt des Interkulturellen Bildungszentrums Mannheim gGmbH richtet sich an männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund zwischen 14 und 17 Jahren, die regelmäßig den offenen Treff Quist in der Neckarstadt-West besuchen. Die Lebenssituation der Jungen und ihrer Familien ist oft schwierig, sie fühlen sich in der Mehrheitsgesellschaft nicht akzeptiert und ziehen sich oft zurück in die vermeintliche Kultur und den vermeintlichen Ehrbegriff ihres Herkunftslands. Eine schwierige schulische und berufliche Perspektive trägt dazu bei, dass einige Jugendliche nicht mehr an sich und ihre Chancen glauben und aus ihrer Situation heraus ein gewalttätiges Verhalten gegenüber Gleichaltrigen und manchmal auch ihren Schwestern gegenüber entwickeln.

Ein Antigewalttraining und die parallele sozialpädagogische Begleitung mit Reflexion des eigenen Verhaltens soll das Gewaltpotenzial der Jugendlichen senken und ihre Gesprächsbereitschaft sowie Konfliktlösungskompetenz erhöhen. Das Mikroprojekt wird bewusst nur mit Jungen durchgeführt, der geschützte Rahmen bietet ihnen eher die Möglichkeit, sich zu öffnen. Ohne die Anwesenheit von Mädchen können sich die Jungen auf das Training und die Reflexion konzentrieren und entwickeln nicht das Bedürfnis, sich gegenüber dem anderen Geschlecht beweisen zu müssen und den Mädchen zu imponieren.