14. Deutscher Seniorentag in Mannheim

Mit einer inspirierenden Auftaktveranstaltung wurde am 2. April im Congress Center Rosengarten in Mannheim der 14. Deutsche Seniorentag eröffnet. Hochrangige Rednerinnen und Redner beleuchteten zentrale Fragen zur Zukunft des Alterns und der Seniorenpolitik.

Oberbürgermeister Christian Specht erklärte, dass Seniorenpolitik für ihn eine Herzensangelegenheit sei: „Ältere Menschen verfügen durch ihre Lebenserfahrung über große Resilienz, dennoch ist die Einsamkeit im Alter eine der größten Herausforderungen“. Begegnungsmöglichkeiten seien entscheidend, um soziale Isolation zu verhindern. Mannheim verfüge bereits über eine starke soziale Infrastruktur mit 19 Seniorentreffs und sechs trägergeführten Beratungsstellen. Zudem unterstrich Specht die zentrale Rolle der ehrenamtlich Engagierten in der Stadt.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, stellte die Frage in den Mittelpunkt: Wie kann gutes Altwerden gelingen? Sie sprach über Altersdiskriminierung und die oft beschämende Altersarmut, die besonders Frauen betrifft. Als positives Beispiel für gelebte Solidarität nannte sie das Mannheimer Projekt "Mannheim gegen Einsamkeit".

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha betonte ebenfalls die Notwendigkeit, Altersdiskriminierung zu überwinden und Stereotype über ältere Menschen abzubauen. Respekt und Anerkennung für die Lebenserfahrung älterer Generationen müssten selbstverständlicher werden.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung hatte Dr. Regina Görner, Vorsitzende der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen), auf die Bedeutung des demokratischen Zusammenhalts hingewiesen. Ältere Menschen wüssten, wie Krisen bewältigt werden können, doch Demokratie sei dabei ein entscheidender Faktor – und diese gelte es aktiv zu schützen.

Bundeskanzler Scholz besucht den Seniorentag und trägt sich ins Goldene Buch ein

Am Nachmittag besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz, den Seniorentag, dessen Schirmherr er ist. Bevor er im Mozartsaal eine Rede hielt und an einer Podiumsdiskussion teilnahm, trug sich der Bundeskanzler im Beisein des Oberbürgermeisters ins Goldene Buch der Stadt Mannheim ein. 

In seiner Rede sprach der Bundeskanzler über die positiven Entwicklungen, die ein langes Leben in Deutschland ermöglichen. Angesichts des medizinischen Fortschritts, des wirtschaftlichen Wohlstands und eines funktionierenden Sozialstaats könnten viele Menschen ein hohes Alter erreichen. „Ich finde, wir können und dürfen stolz darauf sein, dass das so ist,“ sagte Scholz. Entscheidend sei nun, weiterhin gute Bedingungen für eine alternde Gesellschaft zu schaffen. Der Schlüssel dafür liege nach Ansicht des Kanzlers darin, dass auch in Zukunft viele Menschen Arbeit haben.

Nach seiner Rede machte Scholz einen kurzen Rundgang durch das Congress Center Rosengarten und tauschte sich mit den Teilnehmenden über ihre Anliegen und Herausforderungen aus.

Für Begeisterung beim Publikum sorgte bei der Eröffnungsveranstaltung der Hamburger Chor "Heaven Can Wait", der die Veranstaltung mit mitreißenden Popsongs stimmungsvoll abrundete.

Der 14. Deutsche Seniorentag bietet noch bis 4. April ein vielfältiges Programm mit Fachvorträgen, Diskussionsrunden und Mitmachangeboten – ein wichtiger Impulsgeber für die Gestaltung einer altersfreundlichen Gesellschaft.

Empfang der Stadt Mannheim am Vorabend der Eröffnung

Am Vorabend der Eröffnungsveranstaltung hatte die Stadt Mannheim die Teilnehmenden, Ausstellenden und für die Organisation Verantwortlichen zu einem Empfang in die Kunsthalle eingeladen. Dabei war auch eine Delegation aus Mannheims Partnerstadt Bydgoszcz anwesend.

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