Politik & Verwaltung -

9. Regenbogenempfang der Stadt Mannheim

Im Mittelpunkt des 9. Regenbogenempfangs der Stadt Mannheim am Dienstag, 2. Juli, standen die Würdigung des 25-jährigen Engagements der queeren Beratungsstelle PLUS e. V. sowie die Situation queerer geflüchteter Menschen.
 
Bereits zum neunten Mal lud die Stadt Mannheim Vertreter*innen der queeren Community sowie der Stadtgesellschaft und Politik ein. Rund 180 Gäste folgten der Einladung ins Technische Rathaus Mannheim. „Mit dem Regenbogenempfang setzt die Stadt Mannheim ein sichtbares und deutliches Zeichen für ihr Engagement für Vielfalt und Chancengleichheit, für die große Bedeutung des Zusammenhalts aller Menschen in Mannheim und für die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements der Menschen in unserer Stadt“, erklärte Oberbürgermeister Christian Specht. Besondere Beispiele für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben seien der Austausch zwischen der Polizei und der queeren Community mit dem Ziel, einander besser kennenzulernen, Hürden abzubauen und dadurch die Sicherheit queerer Menschen in Mannheim zu stärken – aber auch der ehrenamtliche Einsatz städtischer Mitarbeitender für einen gemeinsamen Auftritt der Stadt bei der Demo-Parade am 13. Juli. „Gerade im Austausch zwischen Organisationen und Gruppen wird gegenseitige Wertschätzung gezeigt und können Veränderungen und Entwicklungen gemeinsam auf den Weg gebracht werden“, betonte der OB.

Dieses Jahr wurde „PLUS – Angebote und Beratung zur Vielfalt von sexueller Orientierung und Geschlecht e. V.“ für sein 25-jähriges ehrenamtliches Engagement geehrt. Seit März 1999 wird die queere Beratungsstelle mit großem fachlichen und ehrenamtlichen Engagement betrieben. Mit dem Angebot ermöglicht PLUS e. V. queeren Menschen unterschiedlichen Alters und in vielfältigen Lebenslagen psychologische Beratung, sich in Gruppen und Angeboten zu vernetzen und ihre sexuelle Gesundheit zu fördern. Dabei hat sich die Arbeit weiterentwickelt und die Arbeitsbereiche von Jugendberatung über sexuelle Gesundheit bei KOSI.MA bis zur Trägerschaft für den Queeren Jugendtreff „gut so.“ haben sich differenziert. Seit 2015 ist PLUS zudem aktiv bei der fachlichen und ehrenamtlichen Begleitung queerer geflüchteter Menschen.

„Gerade queere Geflüchtete wissen, was es bedeutet, unfrei zu sein, Gewalt und Diskriminierung schutzlos ausgeliefert zu sein und fliehen zu müssen. Sie haben einen besonderen Bezug zu dem Versprechen, in Mannheim einen Freiheitsraum zu finden“, so der Oberbürgermeister.

In einer Diskussionsrunde berichteten queere Menschen von den Erfahrungen aus ihrem Heimatland, ihrer Ankunft in Deutschland und ihrer aktuellen Situation: Baküs Mejri aus Tunesien und seit über einem Jahr Mitarbeiter bei PLUS e. V., Nano Badran aus Syrien, Student der chemischen Biologie und ehrenamtlich in der Leitung der Gruppe Unicorn Refugees aktiv sowie Richard aus Russland. In den bunten Communities und Netzwerken können sie sich nun in Freiheit ausleben. Sie berichteten von ihren Schwierigkeiten und Herausforderungen. Auch in Deutschland haben sie queerfeindliche und auch rassistische Anfeindungen erlebt. Sie berichteten aber auch darüber, was sie schon erreicht haben und wo sie sich selbst für die queere Community engagieren. Ein gutes Beispiel und Vorbild für queere Geflüchtete möchte auch Drag Queen Shayma Alqueer sein. Sie ist ebenfalls aus Tunesien in die Region geflohen und führte als Moderatorin durch den Abend.

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