Das 1958 errichtete Brückenbauwerk „Stadtbahnrampe Schlossgarten“ ist seit Mitte Juli für den Stadtbahnverkehr gesperrt. Hintergrund ist, dass bei routinemäßigen Bauwerksuntersuchungen erhebliche Schäden in Form von Rissen gefunden wurden. Art und Umfang der Risse deuten auf eine sogenannte Spannungsrisskorrosion hin. Bei dieser bundesweit an zahlreichen Brücken auftretenden Schadensart handelt es sich um korrosionsbedingte Drahtbrüche im eingebauten Spannstahl. Die charakteristischen Längsrisse wurden auf der Unterseite der Brückenplatte im Verlauf der Spannglieder festgestellt. Seitdem finden umfassende und zeitintensive Untersuchungen und Materialprüfungen statt.

Die bislang vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass das Ausmaß und die Intensität des Schadens geringer sind als bislang angenommen. Es müssen jedoch noch weitere Prüfungen durchgeführt werden, beispielsweise dazu, wie die Feuchtigkeit in das Bauwerk eindringen konnte oder Versuche zur Empfindlichkeit des Spannstahls.

Auf Grundlage der bisherigen Untersuchungen lässt sich jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass das Bauwerk abgebrochen und neu gebaut werden muss. Diese Variante hätte eine lange Unterbrechung der Stadtbahnverkehre von und nach Ludwigshafen bedeutet. Daher wird nun geprüft, wie die Rampe ertüchtigt werden kann, damit die Stadtbahnen wieder über die Brücke rollen können.

Über die weiteren Fortschritte der Variantenuntersuchungen wird die Stadt Mannheim die Öffentlichkeit voraussichtlich Ende Januar unterrichten können.