Kultur -

Baustellenführung im Nationaltheater

Im Rahmen ihrer Denkmalreise besuchte die baden-württembergische Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL, am Dienstag die Baustelle des Nationaltheaters Mannheim. Begleitet wurde sie von einer Delegation, zu der auch der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Claus Wolf, zählte. Vor Ort wurde sie von Oberbürgermeister Christian Specht und Kulturbürgermeister Thorsten Riehle sowie dem Geschäftsführenden Intendanten des NTM, Tilmann Pröllochs, auf der Baustelle am Goetheplatz begrüßt. Die Denkmalreise steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“.

Das Nationaltheater Mannheim gilt als ein bedeutendes Beispiel der Moderne und des Theaterbaus im Nachkriegsdeutschland. Es wurde nach Plänen des Frankfurter Architekten Gerhard Weber errichtet und 1957 eröffnet. Bereits 1996 wurde das Gebäude zum Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung erklärt. Mit dem Eintrag in das Denkmalbuch stehen seither sowohl das Theatergebäude als auch der Goetheplatz als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Ein Neubau an gleicher Stelle war somit ausgeschlossen.

Die große Herausforderung bei der laufenden Sanierung besteht daher darin, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes ein aus Sicht des Baurechts, der Arbeits- und Betriebssicherheit sowie des Brandschutzes funktionstüchtiges und modernes Theatergebäude zu schaffen, das den Anforderungen an den Theaterbetrieb von morgen gerecht wird, und gleichzeitig die besondere Anmutung des Gebäudes bewahrt.

Unter der Führung von Marcus Augsburger, dem Technischen Betriebsleiters der Generalsanierung, sowie der fachlichen Expertise von Nicole Müller vom Landesamt für Denkmalpflege machte sich die Ministerin einen persönlichen Eindruck von den Bauarbeiten vor Ort.

„Die Bedeutung des Nationaltheaters in Mannheim strahlt weit über die Stadt hinaus. Als Kultur-Hotspot reiht es sich in die ersten Schauspielhäuser Deutschlands ein und erzeugt mit seiner Architektur ein bedeutsames Identifikationsmerkmal von Mannheim“, betonte Ministerin Razavi vor Beginn der Führung.

Neben dem Opernhaus, wo derzeit vor allem an den Oberflächen gearbeitet wird, damit es nach der Sanierung wieder im bekannten Glanz erstrahlen kann, besichtigte die Delegation auch das Foyer und das Schauspielhaus, wo es nach der Wiedereröffnung einige wahrnehmbare Veränderungen geben wird. Hier soll künftig nicht nur das Obere Foyer als „Fenster zur Stadt“ dem Publikum wieder zugänglich gemacht werden, sondern auch ein neues Akustikkonzept zu einer Verbesserung des Theatererlebnisses beitragen. Da das Schauspielhaus im Vergleich zum Opernhaus in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig verändert wurde, lässt der Denkmalschutz diese Anpassungen zu.

Marcus Augsburger hob hervor, dass die Maßnahme nicht nur den Sanierungsteil umfasst, sondern auch Neubauten vorsieht. So entstehen derzeit unter anderem neue Präsenzwerkstätten, ein Chorprobenraum und ein Orchesterprobesaal. Um den Ensembleschutz zu gewährleisten, werden diese Neubauten unterirdisch realisiert. Nach Abschluss der Arbeiten werden auf dem Goetheplatz nur noch Lichtschächte zu sehen sein. Das Herzstück der Generalsanierung bildet der neue Orchesterprobesaal, der unter dem bestehenden Gebäude errichtet wird. Aufgrund der arbeitsrechtlichen Anforderungen wird das Volumen des Orchesterprobensaals dabei deutlich vergrößert, weshalb bis zu sechs Meter tief unter dem bestehenden Bauwerk gegraben wird.

„Das Nationaltheater ist ein Wahrzeichen Mannheims mit einer großen Strahlkraft, die weit über die Stadt hinausgeht“, betonte Oberbürgermeister Christan Specht in seinem Grußwort anlässlich der Denkmalreise. „Eine Gesellschaft braucht solche Gebäude und Orte, an denen sie sich trifft, mit denen sie etwas verbindet und die nach außen wirken. Auch wenn die aktuelle Sanierung aufwändig ist und die Aufrechterhaltung eines anspruchsvollen Spielbetriebs mit verschiedenen Ersatzspielstätten nicht immer reibungslos verlaufen kann, ist es doch wichtig, dieses Wahrzeichen in die Zukunft zu führen. An den Kosten für dieses Großprojekt beteiligen sich sowohl der Bund als auch das Land Baden-Württemberg, wofür ich mich nochmals ausdrücklich und herzlich bedanken möchte“, hob der Oberbürgermeister hervor.

Tilmann Pröllochs, Geschäftsführender Intendant des NTM, unterstreicht die besondere Verantwortung des Theaters gegenüber seiner Geschichte: „Wir arbeiten derzeit daran, die architektonische Form des letzten Jahrhunderts zu bewahren und sie gleichzeitig in das neue Jahrtausend zu überführen. Dabei rüsten wir das Gebäude für die heutigen Anforderungen eines modernen Theaterbetriebs und die Herausforderungen des Klimawandels“.

Wer sich selbst einen Eindruck von den Bauarbeiten vor Ort machen möchte, hat die Möglichkeit, dies im Rahmen der regelmäßig stattfinden Führungen über die Baustelle des NTM zu tun. Die Führungen sind kostenfrei, eine Anmeldung über die Theaterkasse ist zwingend erforderlich. Weitere Informationen zu Thema Generalsanierung finden Sie unter nationaltheater-mannheim.de/das-theater/generalsanierung/

 

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