Beyoğlu wird neue Partnerstadt von Mannheim
Im Juni 2011 beschloss der Gemeinderat der Stadt Mannheim, eine Städtefreundschaft mit Istanbul-Beyoğlu zu begründen. Jetzt wird aus der Städtefreundschaft eine Städtepartnerschaft. Das hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen.
Die Zusammenarbeit mit Beyoğlu hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Deshalb freue ich mich, dass wir mit dieser Städtepartnerschaft jetzt eine vollumfängliche Beteiligung Beyoğlus an allen multilateralen Vorhaben der Stadt Mannheim mit ihren Partnerstädten möglich machen können. Für die in Mannheim lebenden Einwohnerinnen und Einwohner mit türkischem Migrationshintergrund bietet diese Städtepartnerschaft zudem eine wichtige Identifikationsmöglichkeit mit einem Bereich des kommunalen Handelns, der in besonderer Weise von zivilgesellschaftlichem Engagement abhängt“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
Geschichte der Städtefreundschaft mit Beyoğlu
Die Verbindung zwischen der Stadt Mannheim und Istanbul-Beyoğlu reicht zurück bis in das Jahr 2008. Im Rahmen des internationalen Symposiums „Städte. Sprachen. Kulturen“, an dem der damalige Bürgermeister von Beyoğlu, Ahmet Demircan teilnahm, entstand der Wunsch nach gemeinsamen Projekten, insbesondere im Bereich der Kultur. Der Zeitpunkt der Kontaktaufnahme mit Beyoğlu fiel zudem zeitlich in die Vorbereitung der Europäischen Kulturhauptstadt Istanbul 2010. In der Folge realisierte sich im Kulturhauptstadtjahr eine umfangreiche kulturelle Präsentation der Stadt Mannheim in Istanbul im Rahmen der „Bühne Beyoğlu“.
Im selben Jahr fand eine Beteiligung Beyoğlus am Türkischen Filmfestival Mannheim statt. Im Juni 2011 beschloss der Gemeinderat der Stadt Mannheim, eine Städtefreundschaft mit Beyoğlu zu begründen, auch vor dem Hintergrund, dass aus den Reihen der türkeistämmigen Einwohnerinnen und Einwohner Mannheims mehrfach der Wunsch geäußert worden war, mit einer türkischen Stadt in engere Beziehung zu treten.
In den Folgejahren fanden zahlreiche bilaterale Projekte und Austausche statt, häufig im Bereich der Kultur, wie etwa die Beteiligung an Festivals. Drei Mannheimer Schulen konnten Austausche mit Schulen in Istanbul realisieren. Auch die Kontakte auf Ebene der Verwaltungen sind von einem hohen Maß an Kontinuität und Verlässlichkeit geprägt.
Informationen zu Beyoğlu
Der Stadtteil Beyoğlu liegt auf der europäischen Seite von Istanbul, nördlich des Goldenen Horns. Dabei ist das kosmopolitische, knapp 230.000 Einwohner zählende Beyoğlu das pulsierende Zentrum und die kulturelle Hochburg der Metropole. Bereits die Architektur verweist auf westliche Einflüsse. Die Hauptverkehrsader, die Istiklal Caddesi, säumen neoklassische und Jugendstilgebäude sowie christliche Kirchen. Internationale Geschäfte, ein Basar, Konditoreien und Cafés, Theater und Galerien reihen sich auf dem geschäftigen Boulevard aneinander.
Das Museum für Kunst der Gegenwart, das Istanbul Modern, mit zeitgenössischen Werken von internationalem Rang befindet sich in Beyoğlu. Ebenfalls das größte Gotteshaus der Juden in der Türkei, die Neve-Schalom-Synagoge sowie das einzige jüdische Museum des Landes. Der Doğan-Apartmanı-Komplex ist früher wie heute ein beliebtes Wohnquartier für Europäer und ein Zentrum des Nachtlebens mit Kneipen, Bars, Clubs mit Live-Musik und Diskotheken.
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