Kultur -

Claus Meissner erhält Schillerplakette

Sie widmet sich intensiv der zeitgenössischen Musik und ist seit 1963 fester Bestandteil des Mannheimer Kulturlebens: die Gesellschaft für Neue Musik Mannheim e.V.. Am Mittwochabend, 19. April, wurde Professor Dr. Claus Meissner, Gründungsmitglied der Gesellschaft und von 1986 bis 2019 ihr Vorsitzender, im Florian-Waldeck-Saal der Reiss-Engelhorn-Museen im Rahmen einer Konzertveranstaltung mit der Schillerplakette der Stadt Mannheim ausgezeichnet. Die Schillerplakette wird für besondere Verdienste um das kulturelle Leben in Mannheim verliehen. Laut Satzung der Stadt Mannheim müssen die zu Ehrenden darüber hinaus besondere kulturelle Akzente gesetzt haben.

Kulturbürgermeister Michael Grötsch, der die Schillerplakette überreichte, betonte: „Mit Professor Dr. Claus Meissner zeichnen wir eine Persönlichkeit mit der Schillerplakette aus, die sich seit Jahrzehnten in besonderer Weise für die Kammermusik engagiert und in außergewöhnlichem Maße um die Gesellschaft für Neue Musik Mannheim verdient gemacht hat.“

Meissner, 1936 in Mannheim geboren, war unter anderem Präsident des Oberverwaltungsgerichts Sachsen und Präsident des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg.  Seine Liebe zur Musik entdeckte er bereits während seiner Schulzeit. Zusammen mit dem Komponisten Hans Vogt gründete Meisner 1963 die Gesellschaft für Neue Musik e.V.. Unter dem Vorsitz und der künstlerischen Leitung von Meissner ab 1986 verfestigte und erweiterte die Gesellschaft für Neue Musik ihr Profil. Kennzeichen sind eine exquisite Programmauswahl, die Akquise hochkarätiger Ensembles und Gespür für das Potenzial junger Talente. 1999 übernahm er den Kammermusikzyklus Hofmeisters in das Programm der Gesellschaft für Neue Musik und sorgte dadurch dafür, dass dieses Segment der klassischen Musik in Mannheim erhalten blieb. Darüber hinaus ist es Meissner in den zurückliegenden Jahren immer wieder gelungen, Förderinnen und Förderer zu gewinnen.

Ziel der Gesellschaft für Neue Musik e.V. war von Beginn an, Werke der zeitgenössischen klassischen Musik zur Aufführung zu bringen. Sie veranstaltet regelmäßige Konzertreihen, die einen repräsentativen Einblicke in das kompositorische Schaffen des 20. und 21. Jahrhunderts geben und so das umfängliche Spektrum klassischer Musik komplettieren und mit musikalischer Innovation bereichern. Darüber hinaus vergibt die Gesellschaft für Neue Musik e.V. Kompositionsaufträge an renommierte Solistinnen und Solisten sowie Ensembles.

Um die Zukunftsfähigkeit der zeitgenössischen Musik und Kammermusik zu sichern, wurde 2019 ein eigener Verein „Kammermusik Mannheim e.V.“ gegründet. Professor Dr. Clauss Meissner übernahm zu diesem Zeitpunkt den Vorsitz des neu gegründeten Vereins während Sydney Corbett, seit 2014/2015 künstlerischer Leiter der Gesellschaft für Neue Musik, deren Vorsitz übernahm. Mit der Überreichung der Schillerplakette gibt Meissner sein Amt als Vorsitzender ab.

Vorstandsmitglied Nikolaus Friedrich würdigte seine Arbeit: „Seine Art und Weise den Verein zu leiten, war unspektakulär, aber hochprofessionell. Claus Meissner setzte sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln für die Neue Musik und die Kammermusik ein.“

Meissner sprach seinen Dank für die Überreichung der Schillerplakette aus und sagte zu seinem Abschied: „Eigentlich müsste ich sagen ‚das war‘s wohl‘. Aber es geht weiter.“ Dies adressierte er an alle Kammermusikfreunde, die die Treue halten, an Spender und die Stadt Mannheim, die den Verein fördern, und an freundschaftlich verbundene Persönlichkeiten, die stets unterstützen.

 

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