Dialog zu islamischem Gemeindezentrum
Gestern (08.02.2024) fand in der evangelischen Philippuskirche in Käfertal-Süd eine Dialogveranstaltung statt, zu der Oberbürgermeister Christian Specht eingeladen hatte. Ziel war es, einen direkten Austausch zwischen dem Bauherrn des geplanten Islamischen Gemeindezentrums und den Anwohnerinnen und Anwohnern zu ermöglichen.
Die Veranstaltung, zu der auch Vertreter der Kommunal- und Landespolitik, das Mannheimer Institut für Integration sowie der Bauherr des geplanten Zentrums, der gemeinnützige Islamische Arbeiter Verein e.V., eingeladen waren, wurde über 250 Menschen besucht. Der Bürgerdialog fokussierte sich vor allem auf die Themen "Sicherheit", "Verkehr und Parksituation in der Neustadter Straße" sowie das "Nahversorgungsangebot in Käfertal-Süd".
Ein zentrales Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner war die Sicherheit im Zusammenhang mit dem geplanten Gemeindezentrum. In diesem Kontext informierte Oberbürgermeister Specht über die aktuelle Sicherheitseinschätzung des Verfassungsschutzes. Laut dieser Einschätzung konnten seit 2017 keine salafistisch ausgerichteten Veranstaltungen festgestellt und dem Islamischen Arbeiterverein keine Aktivitäten mit extremistisch salafistischer Ideologie zugerechnet werden. Die positive Bewertung resultiere insbesondere aus der glaubhaften Distanzierung des Vereins von extremistischem Gedankengut.
Während der zweieinhalbstündigen Dialogveranstaltung in der gut gefüllten Philippuskirche äußerten die Anwohnerinnen und Anwohner ihre Bedenken und stellten ihre Fragen, insbesondere in Bezug auf die Verkehrs- und Parkplatzsituation sowie den Verlust eines Supermarktes in der Nähe. Die Diskussion verlief ruhig und konstruktiv. Jeder, der an der Veranstaltung teilnehmen wollte, hatte die Möglichkeit dazu, und es herrschte ein offener Austausch.
Zu Beginn der Veranstaltung präsentierte sich der Moscheeverein den Teilnehmenden und Talat Kamran, Leiter des Mannheimer Instituts für Integration und interreligiöse Arbeit e.V., gab Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee im Jungbusch.
Oberbürgermeister Specht bedankte sich abschließend bei allen Beteiligten für ihre konstruktive Teilnahme. „Der Dialog heute war geprägt von einem überwiegend sachlichen Austausch, bei dem auch Ängste und Bedenken klar zur Sprache gebracht werden konnten. Diese Veranstaltung kann Auftakt für einen kontinuierlichen Dialog sein. Wir als Verwaltung nehmen auch eine Reihe von Themen heute mit“, erklärte der OB.