Gesundheit -

Erfolgreiche Fachtagung zu AD(H)S und Sucht

Die Fachtagung zum Thema „Risiko und Resilienz: AD(H)S, Sucht, pädagogische Interventionen und Prävention“ hat am Donnerstag, dem 27. März 2025, im Haus der Berufsbildung der IHK Rhein-Neckar und der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) in Mannheim große Resonanz gefunden. Mehr als 170 Fachkräfte aus Jugendhilfe, Suchthilfe, Schule und Beratung nutzten die Gelegenheit, sich über die Zusammenhänge zwischen Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S) und Sucht auszutauschen und praxisnahe Lösungsansätze zu entwickeln.

Menschen mit AD(H)S sind besonders anfällig für Suchterkrankungen – eine Tatsache, die sich durch Schwierigkeiten in der Emotionsregulation, Impulsivität und ein starkes Bedürfnis nach sofortiger Belohnung erklären lässt. „Viele Betroffene versuchen unbewusst, ihre Symptome durch Alkohol oder andere Substanzen zu regulieren – häufig mit gravierenden Folgen. Umso wichtiger sind ein frühzeitiges Erkennen, gezielte Hilfsangebote und ein gesellschaftliches Umdenken“, erklärte Dr. Peter Schäfer, Leiter des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim im Eröffnungsgrußwort. 

Ziel der Veranstaltung war es, Fachkräfte zu sensibilisieren, interdisziplinäre Ansätze zu diskutieren und neue Impulse für die Präventionsarbeit zu setzen. „AD(H)S ist mehr als eine Herausforderung – es ist eine Facette der menschlichen Vielfalt, die unsere Gesellschaft bereichert“, so Dr. Schäfer weiter.

Wissenschaftliche Vorträge und praxisorientierte Workshops
Ein abwechslungsreiches Programm bot den Teilnehmenden tiefe Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Methoden: Dr. med. Dilara Tomal, Assistenzärztin in der kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim, gab einen Überblick über Definitionen, Behandlungsoptionen und Zusammenhänge von AD(H)S und Sucht. Die Suchttherapeutin Jenny Lehnert-Ott thematisierte in ihrem Vortrag die Wechselwirkungen zwischen AD(H)S und Substanzkonsum.

Anschließend konnten die Teilnehmenden in verschiedenen Workshops mit Expert*innen verschiedene Aspekte beleuchteten: So diskutierte Dr. med. Gerhard Lotze Therapieoptionen für AD(H)S-Betroffene mit Substanzgebrauch, während Prof. Dr. Andreas Zimber Strategien für den Umgang mit AD(H)S am Arbeitsplatz vorstellte. Weitere Workshops beschäftigten sich mit AD(H)S in der Schule, der Kommunikation mit Eltern sowie der Frage, ob AD(H)S eine „Modediagnose“ ist.

In der abschließenden Podiumsdiskussion nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre noch offenen Fragen gleichzeitig an mehrere Expert*innen zu stellen. Auch hier zeigte sich ein sehr großes Interesse und ein konkreter Handlungsbedarf, sich mit den Themen „AD(H)S und Sucht“ in der Praxis professionell auseinanderzusetzen.

Große Nachfrage zeigt Relevanz des Themas
Ursprünglich waren 100 Teilnehmende vorgesehen – die hohe Nachfrage machte eine Erweiterung auf mehr als 170 Plätze und die kurzfristige Organisation zusätzlicher Workshops erforderlich. Dies verdeutlicht den großen Bedarf an Austausch und Weiterbildung in diesem Bereich.

Mit zahlreichen neuen Erkenntnissen und Impulsen für die tägliche Arbeit ging die Fachtagung am Nachmittag zu Ende. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass AD(H)S und Suchtprävention weiterhin gesamtgesellschaftliche Aufgaben bleiben – und dass es frühzeitige, passgenaue Hilfen braucht, um Betroffene bestmöglich zu unterstützen.

Als derzeitige geschäftsführende Kommune des Kooperationskreises Suchtprävention Rhein-Neckar hatte das Team Suchtprävention und Suchthilfe des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft des Managements in Mannheim (HdWM) zu der Fachtagung in die Räume der IHK Rhein-Neckar und der HdWM in Neckarau eingeladen. 

Hintergrund zum Kooperationskreises Suchtprävention Rhein-Neckar
Der Kooperationskreis Suchtprävention Rhein-Neckar ist ein Netzwerk im Bereich der Suchtprävention in der Metropolregion Rhein-Neckar. Neben den fünf Mitgliedern – den Städten Mannheim, Ludwigshafen, Worms, Frankenthal und dem Kreis Bergstraße – arbeiten Fachstellen für Suchberatung und -prävention aus den jeweiligen Kommunen engagiert zusammen. Zielsetzung dieses Netzwerks ist, in interkommunaler Zusammenarbeit Begriffe und Inhalte der Suchtprävention in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen und in der Metropolregion in entsprechende Präventionsarbeit umzusetzen.

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