Nachdem bereits vor drei Wochen zum Schulstart die ersten Kinder in das neue Gebäude eingezogen sind, wurde nun von Oberbürgermeister Christian Specht offiziell der Schlüssel an die Franklingrundschule übergeben. An dem Festakt in der Mensa des Schulgebäudes nahmen auch die Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Sandra Boser, der Mannheimer Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder und weitere 120 geladene Gäste teil. Nach mehr als 30 Jahren feierte die Stadt Mannheim damit die erste Schulneugründung in einem neuen Stadtteil.

Staatssekretärin Boser überbrachte die Grüße der Ministerin und gratulierte dem Schulleiter Oliver Gunter: „Diese Schule ist an einem historischen Ort entstanden, der stets an den Beginn unserer Demokratie erinnern wird. Franklin war einmal die größte US-Wohnsiedlung in Deutschland. Über Namen und Gebäude bleibt diese Erinnerung lebendig. Die neue Schule und das neu entstandene Quartier sind Vorzeigeprojekte für erfolgreiche städtebauliche Transformation, nicht zuletzt auch, indem hier die besondere Geschichte dieses Ortes bewahrt wird.“

Als verbindliche, vierzügige Ganztagsgrundschule spielt die Franklinschule eine zentrale Rolle in der Entwicklung des neuen Quartiers und ist ein Schulbauprojekt mit Strahlkraft über die Region hinaus. Oberbürgermeister Specht hob hervor: „In FRANKLIN werden bald mehr als 10.000 Menschen ein neues Zuhause finden. Zahlreiche junge Familien wohnen bereits hier. Dass wir hier und auf SPINELLI zwei neue Schulen gründen, das ist etwas Besonderes und es zeigt, welch hohe Bedeutung der Familienfreundlichkeit bei der Konzeption neuer Quartiere beigemessen wird. Die neue Schule schafft für rund 450 Kinder ein wohnortnahes Schulangebot und einen zentralen Anlaufpunkt im neuen Stadtviertel. Wir freuen uns, dass wir den Zeitplan trotz schwieriger Rahmenbedingungen einhalten und pünktlich zum Schuljahresbeginn den Unterricht starten konnten. Ich danke allen ganz herzlich, die das ermöglicht haben.“  

Zukunftsweisender Schulbau

Die Franklinschule ist in Holzhybridbauweise geplant worden. Das erklärte Ziel war dabei, möglichst nachhaltig zu bauen, viele natürliche Rohstoffe und zusätzlich zur Fernwärmenutzung energieeffiziente Gebäudetechnik einzusetzen. Die Holzfassade mit ihrem farbigen Anstrich macht dies nach außen hin sichtbar. Die Klassenzimmer werden über eine CO₂-gesteuerte Be- und Entlüftungsanlage versorgt. Eine Photovoltaikanlage macht die Sonnenenergie nutzbar. Ein umlaufender Balkon mit zwei Fluchttreppen erfüllt die Anforderungen des Brandschutzes und dient für die großzügig verglasten Erdgeschossräume als feststehender Sonnenschutz. „Für uns als BBS war der Neubau der Franklingrundschule in Holzhybridbauweise in vielerlei Hinsicht eine spannende Aufgabe. Wir haben an einem neuen Schulstandort ein Gebäude erstellt, das nicht nur bautechnisch und energetisch zukunftsfähig ist, sondern auch räumlich großes Potenzial bietet, die neugedachte Lernkultur der Schule zu unterstützen“, sagt Peter Doberass, Geschäftsführer der BBS.

Für den Neubau der Schule wurden im Haushalt insgesamt 33 Mio. Euro veranschlagt.

Ein moderner Lernort

Der Entwurf sieht im Erdgeschoss die Räume für den Ganztag, die Mensa und die Verwaltung vor. „Hier wurde die Gestaltung der Räume nach dem Ganztagskonzept ausgerichtet,“ erklärt Bildungsbürgermeister Grunert. „Im Obergeschoss sind moderne, offene Klassenhäuser mit jeweils vier Klassenräumen rund um einen zentralen Freiarbeitsbereich angeordnet. Es gibt ein begehbares Dach auf der Turnhalle als attraktive Zusatzfläche und im Inneren wird die Schule über eine große Treppenanlage mit Sitzstufen erschlossen, die als informeller Lernort und Treffpunkt dient. Damit schaffen wir eine moderne und offene Lernumgebung, ideal für den Ganztagsunterricht,“ so Grunert. „Ein Leuchtturm weit über Mannheim hinaus.“

Vom Pausenhof aus führt eine Sitzstufenanlage auf das Dach der zur Hälfte in den Boden eingelassenen Sporthalle. Dieses begehbare Dach ist auch barrierefrei vom Obergeschoss der Schule über den Balkon und die Eingangsüberdachung zu erreichen. Die dadurch zusätzlich zur Verfügung stehende Pausenhoferweiterung bietet Platz für Hochbeetanlagen und eine „Forscherlandschaft“ unter der schattenspendenden, mit Photovoltaik bestückten Pergola. Große Teile des Schulhofs werden mit einer Grünfläche belegt und bleiben somit unversiegelt.