Französischer Botschafter besucht Mannheim
François Delattre ist seit September 2022 französischer Botschafter in Deutschland. Jetzt war er zu Gast in Mannheim und trug sich im Rahmen einer Veranstaltung des Salon Diplomatique auch ins Goldene Buch der Stadt Mannheim ein. Delattre stellte in seiner Rede die deutsch-französische Freundschaft in den Mittelpunkt und ging auch auf die Bedeutung von Städtepartnerschaften und von persönlichem Engagement in diesem Zusammenhang ein.
Oberbürgermeister Christian Specht betonte ebenfalls die Bedeutung von Städtepartnerschaften: „Die deutsch-französische Geschichte hat dunkelste Zeiten erlebt. Städtepartnerschaften waren ein Meilenstein auf dem Weg der Völkerverständigung nach dem zweiten Weltkrieg.“
Mannheim ging 1959 eine Städtepartnerschaft mit Toulon ein, um Frieden und Verständigung zu fördern. Der bürgerschaftliche Austausch verbinde seither Generationen von Menschen aus Mannheim und Toulon. „Seit vielen Jahrzehnten besuchen sich Vereine, Chöre und zivilgesellschaftliche Organisationen gegenseitig und bauen lebenslange persönliche Beziehungen auf. Die Unternehmer und Unternehmerinnen in unserer Start-up-Szene lernen voneinander. Unsere Stadtverwaltungen entwickeln gemeinsame Projekte. Und Kindern und jungen Menschen werden durch den Schüleraustausch die Augen geöffnet“, so der Oberbürgermeister.
Jungen Menschen sei es möglich, die deutsch-französische Freundschaft aktiv zu erleben und zu gestalten. Als Beispiel für diese Gestaltungsmöglichkeiten schilderte der Oberbürgermeister ein Projekt, dass Jugendliche aus Toulon und Mannheim gemeinsam ein deutsch-französisches Jugendgremium entwickelt haben, das ein deutsch-französisches Umweltprojekt ins Leben gerufen hat. „Genau solche Projekte auf lokaler Ebene sind es, die für die Aufrechterhaltung der starken Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern so wichtig sind. Und dass diese Beziehungen heute wichtiger sind denn je, da sind wir uns sicherlich einig“, konstatierte OB Specht.
Demokratie und die Zusammenarbeit in Europa seien kein Selbstläufer. „Wir haben die Verantwortung zusammenzuarbeiten, um den Klimawandel zu bekämpfen, die Demokratie zu bewahren und das europäische Projekt zu stärken“, erklärte der Oberbürgermeister und er ergänzte: „Ganz aktuell sind unsere Länder auch gefordert, entschieden gegen den Antisemitismus vorzugehen und die Jüdischen Gemeinden in unseren Städten zu beschützen und zu unterstützen“. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch daran, dass jedes Jahr Vertreterinnen und Vertreter der badischen Städte nach Gurs reisen, um am dort an die Jüdinnen und Juden zu erinnern, die vor 83 Jahren in das Lager Gurs verschleppt worden waren.
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