Kinder, Jugend, Familie -

Gemeinsam gegen häusliche Gewalt

Unter dem Titel „Verantwortung übernehmen: Gemeinsam gegen häusliche Gewalt in Mannheim. Umsetzung der Istanbul-Konvention: Herausforderungen und Perspektiven“ fand am Mittwoch, 26. März 2025, im Ratssaal des Stadthauses N1 eine hochkarätig besetzte Fachtagung statt. Rund 260 Mannheimer Fachkräfte aus den Reihen der Psychologischen Beratungsstellen des Caritasverbandes, des Jugendamtes der Stadt Mannheim, der Jugendhilfe, aus Frauenhäusern, dem Fraueninformationszentrum, dem Büro der Gleichstellungsbeauftragten, der Richterschaft sowie Rechtsanwält*innen und Verfahrensbeiständ*innen diskutierten über Wege, geschlechtsspezifische Gewalt wirksamer zu bekämpfen und die Rechte von Betroffenen zu stärken. 

Die Istanbul-Konvention, die europaweit verbindliche Standards zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt setzt, war Ausgangspunkt der Diskussionen. Betroffen sind neben den Frauen in vielen Fällen auch deren Kinder.

In seinem Grußwort hob Dr. Peter Schäfer, Leiter des Jugendamts und Gesundheitsamts, die Bedeutsamkeit des Themas hervor: „Häusliche Gewalt ist eine der schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit. Sie geschieht dort, wo Menschen sich eigentlich sicher fühlen sollten – im eigenen Zuhause.“ 

Stefanie Ponikau, Fachbeirätin Häusliche Gewalt vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Landesverband Berlin e.V., brachte anhand eines echten Fallbeispiels in ihrem Vortrag die Perspektiven betroffener Frauen in den Fachtag ein und sensibilisierte die Fachkräfte gleich zu Beginn besonders für die belastende Situation der Frauen und Mütter, die oftmals auf ungleiche Machtverhältnisse treffen. 

Anschließend stellte die Familienrichterin Ulrike Sachenbacher das „Münchner Modell“ vor, das bei Trennung und Scheidung neue Wege im Umgang mit häuslicher Gewalt in der Justiz beschreitet.

Am Nachmittag widmete sich Prof. Dr. Barbara Kavemann vom Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen in Freiburg den Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder. 

In der abschließenden Podiumsdiskussion „Mannheim im Dialog“ tauschten sich die Rechtsanwältin Dr. Birgit Thiemann-Westa, Martin Kast, Richter am Amtsgericht Mannheim und Fachbereichsleiter Familien- und Betreuungsgericht Mannheim, sowie Stefan Ronellenfitsch von der Kindesschutzstelle im Jugendamt und Gesundheitsamt über die Herausforderungen und Chancen der lokalen Umsetzung der Istanbul-Konvention in Mannheim aus.

Der Fachtag verdeutlichte: Nur durch enge Zusammenarbeit zwischen Justiz, Jugendhilfe, Politik und zivilgesellschaftlichen Akteuren kann häusliche Gewalt wirksam bekämpft und die Istanbul-Konvention für die Betroffenen sinnvoll umgesetzt werden. Neben dem Erfahrungsaustausch ging es den Teilnehmenden auch darum, aktuelle Herausforderungen zu analysieren und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Um die konkrete Praxis vor Ort zu verbessern und zu stärken, werden die verantwortlichen Arbeitskreise weiter an einem gemeinsamen Konzept zur Umsetzung im Bereich elterliche Sorge und Umgangsrecht bei häuslicher Gewalt arbeiten. 

Die Moderation der Veranstaltung übernahm Prof. Dr. Ulla Törnig von der Fakultät für Sozialwesen der Technischen Hochschule Mannheim. Veranstaltet wurde der Fachtag vom Mannheimer Arbeitskreis Elternkonsens und dem Arbeitskreis Partnerschaftsgewalt und Kindeswohl.

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