Kultur -

Goethes 275. Geburtstag

Auf den Tag genau 275 Jahre nachdem Johann Wolfgang von Goethe am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren wurde, hatte die Goethe-Gesellschaft Mannheim Rhein-Neckar e. V. zusammen mit weiteren Kooperationspartnern zur öffentlichen Geburtstagsfeier am Scherbenbrunnen in D 5 gegenüber dem Mannheimer Rathaus eingeladen. Zu den Gratulanten gehörte auch Bürgermeister Thorsten Riehle, der sich zugleich im Namen des Oberbürgermeisters und des Gemeinderates bei den Initiatoren und Mitwirkenden der Veranstaltung bedankte.

„Es ist schön, dass sich so viele Vereine und Initiativen hier engagieren“, lobte er die Zusammenarbeit von Goethe-Gesellschaft Mannheim Rhein-Neckar mit der Literaturinitiative „LeseZeichen“, dem Literarischen Zentrum Rhein-Neckar e. V. „Die Räuber ‚77“, Stadtbild Mannheim e.V. und dem Förderkreis der Stadtbibliothek Mannheim. „Goethe war ein Universaldenker und am Weimarer Hofstaat angestellt. Eigentlich war er nur in seiner Nebentätigkeit Dichter“, stellte Riehle fest. Das hinderte den an Politik, Kunst, Literatur und Sprache sowie Geistes- und Naturwissenschaften gleichermaßen interessierten Mann nicht daran, zum bedeutendsten Dichter in deutscher Sprache zu werden. „Seine Werke sind in sämtliche europäischen Sprachen, ins Englische und bis ins Arabische im Original übersetzt worden“, so der Kulturbürgermeister. Heutzutage würden in der Schule jedoch meist nur die Fakten zu Goethe gelernt, nicht aber vermittelt, was er gesagt hat. „Daher möchte ich jeden einladen, ein Buch von Goethe in die Hand zu nehmen, und auf Gedankenreise zu gehen“, erklärte Riehle und schickte ein „Happy Birthday, Johann“ hinterher. Verbürgt sieben-, vielleicht auch achtmal sei dieser in Mannheim gewesen, das damals zu den führendsten Kulturstädten gezählt habe. „Dieses Bewusstsein sollten wir in die Zukunft tragen“, erklärte er und wünschte allen Anwesenden „einen beflügelten Nachmittag auf Goethes Schwingen“.

„Goethe ist 275 Jahre jung“, mit diesen Worten unterstrich auch Dr. Jens Bortloff, Vorsitzender der im Jahr 2010 gegründeten Goethe-Gesellschaft Mannheim Rhein-Neckar e. V., die Bedeutung des großen Dichters und Denkers. Goethe selbst habe in Zeiten tiefster Umbrüche gelebt, was sich in seinen Werken widerspiegele. Seine Dichtung und die in Briefen niedergeschriebenen Gedanken böten daher insbesondere in Krisenzeiten Orientierung, „Es lohnt sich, sich mit Goethe zu beschäftigen, und er ist auch nützlich für alle, die politische Verantwortung tragen“, meinte Bortloff.

Den Scherbenbrunnen als Ort der Feier habe man bewusst gewählt. Dieser wurde 1988 beim Neubau des Erweiterungsbaus der Reiss-Engelhorn-Museen aus Bruchstücken der im Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle zerstörten Gebäude geschaffen. „Sie erinnern uns an Vergänglichkeit und Zerstörung durch Krieg“, erklärte Bortloff. Zeitgleich war mit Unterstützung der damaligen Volksbank Mannheim eine Bronzetafel angebracht worden mit dem bekannten Mannheim-Zitat aus dessen Werk „Hermann und Dorothea“. Aus diesem Epos, in dem Goethe die Quadratestruktur der Stadt würdigt, wurde anschließend von Helen Heberer (LeseZeichen/Verein Stadtbild) gelesen, kommentiert von Bortloff. Danach ging es weiter zum Schillerplatz für eine weitere kurze Lesung aus den „Xenien“, einem von Goethe und Schiller gemeinsam verfassten literarischen Werk, vorgetragen von Helen Heberer und Raimund Gründler von der Literaturinitiative LeseZeichen. Am Ende hieß es "Wir fragen, Goethe antwortet" mit Liselotte Homering und Dr. Gelinde Kammer von der Goethe-Gesellschaft Mannheim Rhein-Neckar.

Die Geburtstagsfeier endete am Abend mit dem Vortrag von Dr. Hanspeter Rings „Goethe und das kulturelle Leben in Mannheim“, angereichert mit eingestreuten Zitaten des Dichters „Zum Lauf der Zeit“, gelesen von Helen Heberer.

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