Soziales -

Jobcenter Mannheim und rnv im Bundeskanzleramt

Im Rahmen des von der Bundesregierung initiierten Jobturbo für Geflüchtete fand im Bundeskanzleramt eine Gesprächsveranstaltung mit Bundeskanzler Olaf Scholz statt, in der die Erfolge der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten, insbesondere aus der Ukraine, gewürdigt wurden. Eingeladen waren Vertreter*innen von Jobcentern, Unternehmen und Geflüchteten aus acht Standorten mit beispielhaften, besonders erfolgreichen Integrationsprojekten. 

Zum ausgewählten Kreis zählten dabei auch das Jobcenter Mannheim und die Rhein Neckar Verkehr GmbH (rnv), die ihr Programm „Future Tram Ukraine“ vorstellen konnten. Bei dem Termin vor Ort waren Carl Philipp Schöpe, Geschäftsführer des Jobcenters, Steffen Grimm, Personalchef und Prokurist der rnv sowie Tetiana Riabukha, die 2022 aus der Ukraine nach Mannheim geflüchtet und seit 2023 bei der RNV beschäftigt ist.

In seiner Ansprache ging der Bundeskanzler auf die Bedeutung der Arbeitskraft ausländischer Arbeitnehmer*innen für Wirtschaft und Sozialstaat, die Erfolge bei der Integration von Geflüchteten trotz schwieriger konjunktureller Lage sowie weitere geplante Maßnahmen der Bundesregierung wie etwa eine stärkere Vereinheitlichung der Anerkennung von Berufsabschlüssen ein. Bei der Aufgabe, Geflüchtete in Arbeit zu bringen brauche es, so der Bundeskanzler, „maximalen Pragmatismus auf allen Seiten“.

„Wir freuen uns sehr über die Wertschätzung unserer Arbeit",  erklärt Carl Philipp Schöpe, und ergänzt: „Wir konnten deutlich machen, dass die Integration von Geflüchteten vor allem dann gelingt, wenn der gemeinsame Fokus nicht auf Probleme und Hürden, sondern auf Chancen und Möglichkeiten liegt. Future Tram ist hierbei ein sehr gutes und vor allem erfolgreiches Beispiel.“

„Bei ‚Future Tram Ukraine‘ decken sich die Interessen der Geflüchteten, des Arbeitgebers rnv und unserer Stadt ideal“, erklärt Oberbürgermeister Christian Specht, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der rnv ist. „Die Ukrainerinnen und Ukrainer erhalten attraktive und sichere Arbeitsplätze, die rnv kann ihren Bedarf an Fachkräften decken und die Stadt senkt ihre Sozialausgaben und kann Geflüchteten den Weg in ein selbstbestimmtes Leben eröffnen.“

Über das Projekt Future Tram Ukraine

Das Projekt „Future Tram Ukraine“ ist eine Fortentwicklung des von Jobcenter, Agentur für Arbeit und RNV initiierten „Mannheimer Modells“. Dabei erhalten Geflüchtete die Möglichkeit, im Rahmen eines mehrwöchigen Praktikums zunächst das Unternehmen kennenzulernen und bei beiderseitigem Interesse im Fahrdienst, in den technischen Gewerken oder im kaufmännischen Bereich zunächst auf zwei Jahre befristet zu arbeiten. Anschließend besteht für die Geflüchteten die Möglichkeit, in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Seit 2023 konnten auf diese Weise insgesamt 42 aus der Ukraine Geflüchtete in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bei der rnv vermittelt werden. 

Fortlaufende Qualifizierung „on the job“

Dabei sollen die Teilnehmenden auch nach Einstellung weiterqualifiziert werden. Hierbei unterstützt die Agentur für Arbeit über das sogenannte Qualifizierungschancengesetz. Thomas Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mannheim, fügt an: „Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Mannheim zeigt mit Projekten wie Future Tram Ukraine, wie durch Innovation und Zusammenarbeit zwischen Jobcenter, Agentur für Arbeit, der Kommune und kommunalen Unternehmen nachhaltige Lösungen gefunden werden können.“

rnv als Vorbild für kommunale Kooperation
Besonders hervorgehoben wurde bei dem Termin, dass sich mit der RNV auch ein kommunaler Arbeitgeber bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt engagiert. Die RNV hat sich seit Jahren als starker Partner in der Integration geflüchteter Fachkräfte etabliert. Steffen Grimm erklärt dazu: „Unsere Kooperation mit dem Jobcenter ist ein Paradebeispiel dafür, wie kommunale Unternehmen ihren Beitrag zur Integration und zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten können. Projekte wie Future Tram Ukraine zeigen, dass durch gezielte Unterstützung und Engagement alle Beteiligten profitieren. Wichtig ist, dass man diese Themen pragmatisch und lösungsorientiert angeht.“

Erfolgsmodell Mannheim – ein kommunaler Ansatz macht den Unterschied
Das Projekt reiht sich ein in die Strategie der Stadt Mannheim, bei der Integration Geflüchteter von Anfang an auf eine Arbeitsaufnahme hinzuwirken. Dr. Jens Hildebrandt, Fachbereichsleiter für Arbeit und Soziales der Stadt Mannheim, betont: „In Mannheim sind wir davon überzeugt, dass gesellschaftliche Teilhabe, Integration und vor allem auch Spracherwerb am besten im praktischen Kontext von Arbeit gelingen. Dabei können wir auf starke lokale Strukturen und eine enge Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Verwaltung bauen.“

Innovationskraft findet Anerkennung auf Bundesebene
Jobcenter und Stadt Mannheim wollen auch in Zukunft gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit neue, innovative Ansätze der Arbeitsmarktintegration entwickeln und zur erfolgreichen Anwendung bringen. Auch dazu konnte der Termin im Bundeskanzleramt, an dem neben dem Bundeskanzler und Bundesarbeitsminister Heil auch die Vorstände der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles und Daniel Terzenbach teilnahmen, genutzt werden. 
 

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