Bildung & Wissenschaft -

KI-Workshop in der Stadtbibliothek

„Das Aufkommen superintelligenter KI wäre entweder das Beste oder das Schlimmste, was der Menschheit passieren kann.“ Mit diesem Zitat des Physikers Stephen Hawking eröffnete Schulleiter, Lehrer und Blogger Christoph Krüger seinen Vortrag im Rahmen der Lehrerfortbildung „Smart lehren und lernen“ in der Zentralbibliothek im Stadthaus N1. Er bezog direkt zu Hawkings These eine klare Stellung: "Unter den richtigen Rahmenbedingungen könnte die Künstliche Intelligenz zumindest für Lehrkräfte und Schüler*innen tatsächlich das Beste sein, was ihnen passieren kann."

Künstliche Intelligenz habe das Potential, die sozioökonomischen Ungleichheiten der Schulkinder abzufedern. Christoph Krüger sieht in ihr ein Werkzeug für Chancengleichheit. Sie ermögliche einen Unterricht, der auf individuelle Voraussetzungen eingehe und biete unabhängig vom Elternhaus rund um die Uhr Unterstützung.

Den gut vierzig anwesenden Mannheimer Lehrkräften, unter ihnen auch einige Referendar*innen, stellte der Schulleiter aus dem Main-Taunus-Kreis verschiedene KI-Tools vor, die sich bislang in seiner Praxis bewährt haben. Darunter Anwendungen, die Inspirationen für die Unterrichtsplanung oder die Gestaltung einzelner Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte bieten, aber auch Recherche-Hilfen für Schüler*innen, die die Quellenangabe erleichtern.
Als seine wichtigste Unterstützung im Alltag jedoch nannte der Referent Feedback-Tools. Diese korrigieren Aufgaben anhand von Kriterien, die die Lehrkräfte zuvor selbst festlegen können und geben dann individuelles Feedback. Dies sei als einzelne Lehrkraft mit Verantwortung für mehrere große Schulklassen in dieser detaillierten Form nur sehr schwer möglich, sodass die Künstliche Intelligenz eine willkommene und fachlich gute Ergänzung sei.

Für all dies sind jedoch die entsprechenden rechtlichen, technischen und finanziellen Voraussetzungen nötig, so der Experte. Außerdem sei es wichtig, mit Fortbildungen wie der in der Stadtbibliothek auch die Lehrkräfte zum Einsatz der KI zu befähigen. 

 

Stadtbibliothek als Ort der Vernetzung
 

Im Anschluss an die etwa 60-minütige Präsentation konnten die Besucher*innen in ungezwungener Atmosphäre bei Snacks und Getränken mit Christoph Krüger ins Gespräch kommen, sich untereinander vernetzen und die Infostände des Themenbasars erkunden. 
Dort stellte die Stadtbibliothek einige ihrer Angebote für Schüler*innen und Pädagog*innen vor. So zum Beispiel die Schülerberatung „T!BB“, die Schulbibliothekarische Arbeitsstelle, die Klassensätze und Lehrmaterial zur Verfügung stellt, die digitalen Bibliotheksangebote oder verschiedene Möglichkeiten für Schulklassen, die Bibliotheken zu besuchen.
Darüber hinaus gab es  Infostände der Kooperationspartner des Institut Français Mannheim, der Alten Feuerwache, des TUMO Mannheim sowie des Stadtmedienzentrums.

„Es wird ganz viel über KI geredet. Es heißt entweder, die Schüler*innen müssten nun nicht mehr denken oder die Lehrer*innen müssten jetzt nicht mehr arbeiten. Wir haben hier deswegen gerne den Blick in die Praxis ermöglicht und verschiedene Akteure zusammengebracht“, so Bettina Harling von der Bibliothekspädagogik der Stadtbibliothek.

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