Mannheimer Kunstpreis Heinrich-Vetter-Stiftung
Am Freitagabend (14. Juni) wurde die Preisträgerausstellung des Mannheimer Kunstpreis der Heinrich-Vetter-Stiftung im PORT25 - Raum für Gegenwartskunst eröffnet. Die Preisträger*innen Margarete Lindau und André Wischnewski präsentieren dort ihre Arbeiten bis 18. August. Mit dem Mannheimer Kunstpreis der Heinrich-Vetter-Stiftung unterstützen die Stadt Mannheim und die Heinrich-Vetter-Stiftung professionelle Künstlerinnen und Künstler, die in der Metropolregion leben und wirken. Der in diesem Jahr für Zeichnung ausgelobte Preis feiert Jubiläum und wird 2024 bereits zum zehnten Mal verliehen.
„Der Mannheimer Kunstpreis der Heinrich-Vetter-Stiftung ist ein wichtiger Eckpfeiler der Förderung regionaler zeitgenössischer Künstler*innen. Neben dem Preisgeld der Stiftung ist die begleitende Preisträgerausstellung im PORT25 ein wesentlicher Aspekt der Förderung durch das Kulturamt. Ich freue mich auf die Ausstellung und gratuliere den beiden Preisträger*innen Margarete Lindau und André Wischnewski. Der Stiftung spreche ich meinen Dank aus für die nachhaltige Unterstützung der Bildenden Kunst“, so Kulturbürgermeister Thorsten Riehle anlässlich der Eröffnung.
„Kunst heißt Können und Kreativität zeigen, Ideen entwickeln und Anstoß geben. Solche Anregungen dürfen und sollen in die Gesellschaft getragen werden und mit ihrer Gestaltungskraft in sie, Entwicklungen anregend, hineinwirken. Daher tragen wir als gesellschaftliche Stiftung gerne zu diesem Prozess bei. Der Mannheimer Kunstpreis der Heinrich-Vetter-Stiftung ist zu einer Einrichtung geworden, die sich zu einem kulturellen Ereignis in der Region entwickelt hat, so, dass wir stolz darauf sind, diese Initiative unterstützen zu können. Daher ist es uns ein Anliegen, den Organisatorinnen und Organisatoren sowie der Jury unseren Dank für ihr Engagement auszusprechen“, führt Prof. Dr. Peter Frankenberg", der Vorstandsvorsitzende der Heinrich-Vetter-Stiftung aus.
Hauptpreisträgerin ist Margarete Lindau - André Wischnewski erhält Förderpreis
Nach eingehenden und intensiven Beratungen hat die Jury den mit 15.000 Euro dotierten Preis mehrheitlich in einen Hauptpreis mit 10.000 Euro für die in Mannheim lebende Künstlerin Margarete Lindau und einen Förderpreis mit 5.000 Euro für den ebenfalls in Mannheim lebenden Künstler André Wischnewski aufgeteilt.
Margarete Lindau: Das künstlerische Werk von Margarete Lindau (*1975) umfasst zeichnerische und druckgrafische Serien. In ihrer Arbeitsweise verbinden sich Präzision und Reduktion, bewusstes Setzen und Intuition. Mit ihren in umfangreichen Serien angelegten Bildern lässt sie Vielfalt und Variationsbreite entstehen. In Lindaus künstlerischer Arbeit spielt die Linie eine zentrale Rolle. Aus ihr entwickeln sich Formen, Gebilde, Bezüge und Bildkompositionen. Auch das druckgrafische Werk der Künstlerin entwickelt sich aus ihrem zeichnerischen Tun und Denken. Seit 2018 erweitert sich Lindaus zeichnerisches Werk durch interaktive Aktionen mit Besucherinnen und Besuchern am Ausstellungsort.
Lindau studierte Grafikdesign und Zeichnung an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und an der HGB Leipzig mit dem dortigen Abschluss als Meisterschülerin 2008. Seit 2010 lebt die Künstlerin in Mannheim, leitet seit 2016 die Druckwerkstatt des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt und ist im Vorstand des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler Mannheim tätig. Margarete Lindaus Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Birkner-Preis für Zeichnung oder mit Aufenthaltsstipendien in München, Leipzig und Hohenossig.
André Wischnewski: Inspiriert von verschiedenen literarischen Ausdrucksweisen, beispielsweise dem Comic, abstrahiert André Wischnewski (*1983) deren ureigene Elemente zu filigranen, großformatigen und skulpturalen Raumzeichnungen. Die ehemals flachen Linien und Zeichen nehmen eine neue Dimension an und manifestieren sich im Raum. Diese Transformation ermöglicht eine Begehbarkeit, wodurch Betrachterinnen und Betrachter nicht nur Zuschauerinnen und Zuschauer sind, sondern aktiver Teil der skulpturalen Erfahrung werden. Wischnewskis zentrales Anliegen ist die Untersuchung seiner Arbeit in Bezug auf den Zeit-, Sprach-, und Sozialraum. (Raum-)Situationen dienen als Kulissen für Erzählungen der Betrachterinnen und Betrachter. Es geht dem Künstler nicht nur um die Platzierung von Objekten, sondern um eine aktive Einmischung in gegebene Realitäten. Diese Perspektive führt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit Installationen und Skulpturen, die nicht nur den physischen Raum transformieren, sondern auch Bedeutungsebenen und soziale Dynamiken beeinflussen.
André Wischnewski studierte von 2013 bis 2019 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und war Meisterschüler bei Prof. Harald Klingelhöller. Seine Werke waren unter anderem in der Kunsthalle Mannheim, dem Kunstmuseum Stuttgart und dem Skulpturenpark Heidelberg zu sehen. Seit seinem Abschluss erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien. Seit 2020 lebt und arbeitet er in Mannheim.
Fachjury: Mitglieder der Fachjury waren Dr. Thomas Köllhofer (Kurator Kunsthalle Mannheim), Kim Behm und Yvonne Vogel (Betreiberinnen PORT25 – Raum für Gegenwartskunst), Thorsten Riehle (Bürgermeister Stadt Mannheim), Antje Geiter (Leiterin Ideeller Bereich/Soziales Heinrich-Vetter-Stiftung), Ewa Wojciechowska (Leiterin Kulturamt Mannheim) und Carolin Ellwanger (Beauftragte für Bildende Kunst Kulturamt Mannheim) sowie Julia Katharina Thiemann (freie Kuratorin).
Termine und Veranstaltungen rund um die Preisträgerausstellung
VORTRAGSREIHE „SPRECHEN WIR ÜBER…“ in Kooperation mit den Künstlernachlässen Mannheim
Donnerstag, 20.06.2024 | 18 Uhr
„Sprechen wir über…“ #1: Trude Stolp-Seitz, „ohne Titel (Rot)“
Donnerstag, 18.07.2024 | 18 Uhr
„Sprechen wir über…“ #2: Walter Stallwitz, „Selbstporträt“,
KONZERT – JETZTMUSIK FESTIVAL
Donnerstag, 27.06. bis Sonntag, 30.06.2024 | täglich 12 und 17 Uhr
Interventionen - Stefanie Egedy - BODIES AND SUBWOOFERS (B.A.S.)
FÜHRUNGEN & GESPRÄCH (Teilnahme kostenlos)
Sonntag, 07.07.2024 | 15 Uhr
Führung in deutscher Sprache mit Kim Behm
Sonntag, 14.07.2024 | 15 Uhr
Führung in russischer Sprache mit Anna Siebert
Donnerstag, 25.07.2024 |18 Uhr
Führung in türkischer Sprache mit Melek Kilic
Sonntag, 28.07.2024 | 15 Uhr
Führung in deutscher Sprache mit Sofja Burczyc
Sonntag, 18.08.2024 | 15 Uhr
Gespräch mit Margarete Lindau und André Wischnewski & Finissage
PORT25 - Raum für Gegenwartskunst
Hafenstraße 25 - 27
68159 Mannheim
Öffnungszeiten: Mi-So 11-18 Uhr,
der Eintritt ist frei
Globale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
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