Soziales -

Museum macht mobil

Die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) und der Fachbereich Arbeit und Soziales werden in Zukunft im Bereich Seniorenarbeit eng zusammenarbeiten. Den Auftakt dieser Kooperation bildete das X-perimente-Mobil der rem, das in den letzten Wochen durch zahlreiche SeniorenTreffs der Stadt Mannheim tourte. Im SeniorenTreff Waldhof-Ost hatte es am Dienstag, 14. März, seine (vorerst) letzte Station. Die war Anlass für Dr. Jens Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales, und Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, über die Ziele der Zusammenarbeit zu informieren und einen Ausblick auf weitere geplante Projekte zu geben.
 
„Die SeniorenTreffs sind wesentlicher Baustein einer nachhaltigen sozialen Infrastruktur im Stadtteil, die ein gutes Älterwerden ermöglicht. Die Kooperation zwischen Reiss-Engelhorn-Museen und SeniorenTreffs geht über die Angebote der klassischen offenen Seniorenarbeit hinaus. Ziel ist es, Veranstaltungen zu initiieren, die den kulturellen Bedürfnissen älterer Menschen dienen und mittels intergenerationeller und interkultureller Projekte Verbindungen im Stadtteil zu stärken“, erklärt Fachbereichsleiter Dr. Jens Hildebrandt.
 
Insgesamt bietet die Stadt Mannheim 19 SeniorenTreffs in 18 Stadtteilen an. Sie ermöglichen als offene Treffs den Seniorinnen und Senioren Begegnung und Gemeinschaft sowie den Besuch von Veranstaltungen und Kursen sowie Hilfsangeboten. Die SeniorenTreffs begegnen mit ihren Angeboten zentralen Herausforderungen: Sie wirken Vereinsamung im Alter entgegen, unterstützen soziale Teilhabe und erleichtern den Zugang zu erforderlichen Hilfen. 2020 hat der Gemeinderat die Weiterentwicklung der offenen Altenhilfe sowie sukzessive Neukonzeption der SeniorenTreffs nach einheitlichen Qualitätsstandards beschlossen. Neben der baulichen Ertüchtigung der Treffs sollen sie als niederschwellige, ehrenamtliche, nachbarschaftliche Strukturen weiterentwickelt, quartiersbezogene Ansätze ausgebaut und verstärkt aufsuchende Angebote etabliert werden.
 
Prof. Wilfried Rosendahl betont: „Die Reiss-Engelhorn-Museen verstehen sich als Museum für alle. Es ist uns wichtig, attraktive Angebote für die unterschiedlichsten Zielgruppen und Generationen anzubieten – sowohl bei uns im Museum als auch außerhalb. So steuerte beispielsweise unser X-perimente-Mobil in den vergangenen Monaten nicht nur Schulen, sondern ganz bewusst auch Mannheimer SeniorenTreffs an. Die begeisterten Reaktionen der Seniorinnen und Senioren bestärken uns in unserem Vorhaben und zeigen eindrucksvoll, dass Neugierde und Spaß am Entdecken keine Frage des Alters sind.“
 
Die Kooperation soll im Rahmen der Sonderausstellung „Kinderträume“, die ab 10. September eine umfangreiche Auswahl historischer Puppenküchen und Kaufmannsläden sowie dazu bezugnehmende Originalobjekte zeigt, fortgesetzt werden. Als wertvoller Beitrag zur Erinnerungskultur interviewen Studierende des Historischen Instituts der Universität Mannheim (Kooperation mit Prof. Kümper) Seniorinnen und Senioren als „Zeitzeugen“ in den SeniorenTreffs zu ihren Kindheitserinnerungen und zur Spielewelt ihrer Kindheit. Ausgewählte Interviews werden aufgezeichnet und fließen in die Ausstellung mit ein.
 
Außerdem haben die Reiss-Engelhorn-Museen drei interaktive Parcours zu den Themen „Evolution des Menschen“, „Mannheimer Stadtgeschichte“ und „Epochen der Geschichte“ entwickelt. Diese sollen zukünftig auch in den SeniorenTreffs zum Einsatz kommen. Hier werden die Seniorinnen und Senioren selbst zu Ausstellungskuratoren. Jeder Parcours besteht aus 16 Boxen, die mit passenden Hands-on-Repliken gefüllt sind und gleichzeitig als Sockel für die Präsentation der Objekte dienen. Über eine App, die weiterführende Texte, Videos oder Grafiken enthält, gibt es zu jedem Parcours eine digitale Rallye

 

 

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