Politik & Verwaltung - 03.06.2024

Nach Messerattacke: Mannheim hält zusammen

Rund 8.000 Menschen haben sich heute (3. Juni 2024) auf dem Mannheimer Marktplatz versammelt, darunter Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl, und Oberbürgermeister Christian Specht. Gemeinsam gedachten sie des nach der Messerattacke vom 31. Mai verstorbenen Polizisten und setzten ein starkes Zeichen für Frieden und Zusammenhalt in der Stadt.

„Wir sind heute zusammengekommen, um unserem Entsetzen, unserer Trauer, aber auch unserer Fassungslosigkeit Ausdruck zu verleihen“, eröffnete Oberbürgermeister Christian Specht seine Rede bei der Kundgebung. „Der Tod eines jungen Polizeibeamten zeigt auf schreckliche Weise, wozu Hass und Hetze führen. Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen. Ihnen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl.“

Er erklärte: „Der Tod unseres Polizisten führt uns einmal mehr schmerzlich vor Augen, welch persönliches Risiko die Beamtinnen und Beamten eingehen, die jeden Tag für unsere Gemeinschaft ihren Dienst tun. Unsere Gesellschaft tut gut daran, den Polizistinnen und Polizisten, genauso wie den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsorganisationen die Wertschätzung und Dankbarkeit entgegenzubringen, die sie verdienen. Ich danke den Fraktionen und den Religionsgemeinschaften, die diese Kundgebung gemeinsam unterstützen und damit deutlich machen, dass wir Gewalt niemals akzeptieren und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft von niemandem und keinem Gedankengut zerstören lassen.“

Obwohl noch keine eindeutigen Erkenntnisse über die Motive des Täters vorliegen, betonte der Oberbürgermeister: „Wir müssen die Tat klar als das benennen, was sie ist: Ein Mord an einem Polizisten und ein niederträchtiger und brutaler Angriff auf Menschen, die von ihrem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch machen wollten. Diese Tat war ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und damit auf die freiheitliche Demokratie, den wir als Stadtgesellschaft aufs schärfste verurteilen und der durch nichts zu rechtfertigen ist!"

Er rief zu mehr Wachsamkeit gegenüber jeder Form von Extremismus auf. „In unserem Land und in unserer Stadt darf es keine Rückzugsräume für Islamisten geben. Es muss künftig auch möglich sein, Personen einen Aufenthaltstitel zu versagen, wenn sie einen islamistischen Gottesstaat fordern.“ Er betonte jedoch auch, dass die große Mehrheit der in Mannheim lebenden Muslime die Gesetze und Werte unseres Landes achtet und verwies auf die Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt: „Politischer Extremismus steht immer im Widerspruch zur Mannheimer Erklärung und hat daher keinen Platz in unserer Stadtgesellschaft!“

Mannheim, so Specht weiter, sei der Beleg dafür, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist, auch wenn man nicht dieselbe Religion oder dieselbe Nationalität teilt: „Unsere Stärke liegt in der Offenheit für Menschen, die dazu beitragen wollen, dass sich unsere Stadt positiv entwickelt. Das galt bei der Stadtgründung vor über 400 Jahren genauso wie heute.“

Zum Abschluss betonte er: „Mannheim steht zusammen! Wir lassen uns nicht spalten von Menschen, die behaupten, dass bestimmte Merkmale wie die Religion, die Hautfarbe oder die sexuelle Orientierung Ausschlusskriterien unserer Gesellschaft sind. Mannheim war, ist und bleibt Heimat für alle, die Anstand besitzen und unsere gemeinsamen Gesetze, Werte und Normen achten.“

Im Anschluss an die Redebeiträge des Oberbürgermeisters und des stellvertretenden Ministerpräsidenten fand ein interreligiöses Friedensgebet von Juden, Christen und Muslimen statt, das die Gemeinschaft und den Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt unterstrich.

An der Trauer-Kundgebung nahmen auch zahlreiche Repräsentantinnen und Repräsentanten des Bundes, des Landes und der Stadt teil, darunter die Bundesinnenministerin, der stellvertretende Ministerpräsident und Landesinnenminister von Baden-Württemberg, der Opferbeauftragte der Landesregierung, Mitglieder des Bundestags, des Landtags von Baden-Württemberg und des Gemeinderats der Stadt Mannheim.

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