Paris als Vorbild für Radwende
Radfahren entlang der Seine auf vormaligen Autostraßen, die Umgestaltung von Hauptverkehrsachsen mit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung oder wenige, aber wirkungsvolle Straßenumwandlungen mittels Markierungen, Beschilderung und Straßensperren für Autos: Um hautnah zu erleben, wie in der französischen Nachbarhauptstadt zukunftsfähige Mobilität gelebt wird, lud das Mobilitätsforum Bund im Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) zu einer dreitätigen Exkursion nach Paris ein. Auch der für Verkehrsplanung und Stadtentwicklung zuständige Mannheimer Bürgermeister Ralf Eisenhauer war einer der Teilnehmer.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie es das bislang durch Autoverkehr dominierte Paris auf engstem Raum geschafft hat, großzügige Radwege zu schaffen und die Aufenthaltsqualität in der Stadt nachhaltig zu verbessern. Auch in Mannheim wollen wir dabei mit dem Masterplan Mobilität weiter vorkommen. Für diese großen Veränderungen in unseren Städten ist es wichtig, über den Tellerrand zu blicken und von den Erfahrungen und Erfolgen anderer zu lernen“, resümiert Eisenhauer die gelungene Exkursion.
Anhand konkreter Beispiele konnten die Teilnehmenden sehen, wie die Stadt Paris ihren übergeordneten Radverkehrsplan „Plan Vélo“ umsetzt: So wurde auf der Rue La Fayette die Aufteilung der Straße verändert und eine Spur des motorisierten Verkehrs in einen Zweirichtungsradweg umgewandelt. Die Plätze Place de la Republique und Place de la Bastille wurden durch eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs attraktiver gestaltet und wiederbelebt, damit sich dort Menschen aufhalten können. Die Rue Charles Baudelaire wurde als Schulstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt, um für Kinder eine friedlichere und sicherere Umgebung zu schaffen. Ebenfalls weit über die Grenzen von Paris hinaus bekannt ist die Umgestaltung des Straßenraumes der Rue de Rivoli, einer zentralen Verkehrsachse. Auf dieser symbolträchtigen Straße ist nur noch eine Spur für den Autoverkehr freigegeben, die beiden anderen Spuren sind dem Radverkehr vorbehalten. Eines der Radverkehrsprojekte mit der größten Strahlkraft über Paris hinaus ist die Umfunktionierung der ehemaligen Autostraße für den Rad- und Fußverkehr entlang des Seineufers Quai de Seine. Auch der Boulevard de Sébastopol als einer der meistbefahrensten Radwege (Zweirichtungsradweg) zeigt, wie Radverkehrsinfrastruktur zu einer Steigerung des Radverkehrs beiträgt.
Die Radverkehrsmaßnahmen in und um Paris wurden auch aus der Perspektive der Radverkehrsverbände veranschaulicht. Ebenso wurde der Fahrradverleih im Großraum Paris vorgestellt.
Einen ausführlichen Bericht der Exkursion sowie ein Video finden Sie hier.
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