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Schillerpreis 2024 geht an Golineh Atai

Der Schillerpreis 2024 wird an die Journalistin und Autorin Golineh Atai verliehen. Das hat der Gemeinderat der Stadt Mannheim am 16. April 2024 in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen.

„Golineh Atai hat sich durch ihre bemerkenswerte Arbeit als Journalistin immer wieder als mutige und empathische Persönlichkeit erwiesen. Sie hat sich regelmäßig in gefährliche Situationen begeben, um aus erster Hand über die Ereignisse in der Region zu berichten. Dabei hat sie nicht nur Mut bewiesen, sondern auch ein tiefes Maß an Empathie gezeigt, indem sie Geschichte und Perspektiven der Menschen vor Ort einfühlsam eingefangen hat. Darüber hinaus hat Golineh Atai sich auch immer wieder für die Berichterstattung über soziale Ungerechtigkeiten und Menschenrechtsverletzungen eingesetzt“, heißt es in der Begründung des Preisgerichts.

„Die journalistischen Beiträge von Golineh Atai zeichnen sich nicht nur durch eine außergewöhnliche Qualität aus, sie haben auch eine tiefgreifende gesellschaftliche Wirkung. Sie spricht wichtige Themen an, stellt kritische Fragen und sensibilisiert die Öffentlichkeit für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Golineh Atai hat also - ganz im Sinne des Schillerpreises - durch ihre Arbeit zur kulturellen Entwicklung beigetragen,“ würdigt Oberbürgermeister Christian Specht das Wirken von Atai in seiner Funktion als Vorsitzender des Preisgerichts. Weiterhin gehörten der damalige Kulturbürgermeister Michael Grötsch und Kulturamtsleiterin Ewa Wojciechowska sowie die Juroren Prof. Dr. Justus Fetscher von der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim, die Buchhändlerin Verena Keller und die Dramaturgin Lena Wontorra dem Preisgericht an, darüber hinaus jeweils ein Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat.

Der Schillerpreis

Der Schillerpreis 2024 ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit dem Schillerpreis, der alle zwei Jahre von der Stadt Mannheim verliehen wird, werden Persönlichkeiten geehrt, die durch ihr Schaffen zur kulturellen Entwicklung in hervorragender Weise beigetragen haben. Er wurde 1954 anlässlich des 175. Jubiläums des Nationaltheaters gestiftet und erinnert an das Wirken des jungen Dramatikers, dessen „Die Räuber“ 1782 in Mannheim uraufgeführt wurden.

Golineh Atai

Golineh Atai wurde 1974 in Teheran geboren und zog im Alter von fünf Jahren mit ihren Eltern aus dem Iran nach Deutschland, wo sie in Hoffenheim aufwuchs. Nach dem Studium der Romanistik, Politologie und Iranistik wurde sie Journalistin. Von 2006 bis 2008 war sie für die ARD als Korrespondentin in Kairo tätig, von 2013 bis 2018 war sie als ARD-Korrespondentin in Moskau. Während des Euromaidan in der Ukraine berichtete Atai für die ARD aus Kiew. In einem Beitrag für den Weltspiegel dokumentierte sie manipulative Praktiken russischer und ukrainischer Fernsehsender. Zum Januar 2022 wechselte sie zum ZDF und übernahm die Leitung des Studios in Kairo. Bei der Fußball-WM 2022 in Katar war sie als Korrespondentin für das ZDF-Sportstudio vor Ort tätig. 2019 erschien ihr Buch „Die Wahrheit ist der Feind – Warum Russland so anders ist“. Golineh Atai hat im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 2014 der Hanns-Joachim Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus und die Auszeichnung als Journalistin des Jahres für ihre „herausragende Berichterstattung in der seit über einem Jahr andauernden Debatte in der Ukraine-Krise“.

 

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