Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, besuchte gemeinsam mit Bildungsbürgermeister Dirk Grunert das Kinderhaus Kleine Riedstraße in der Neckarstadt-West. Nach einem Rundgang durch die Einrichtung tauschte sie sich mit Einrichtungsleitung und Fachkräften vor Ort über ihre Erfahrungen aus. „In den Gesprächen hat sich gezeigt, dass die „Familien-Kitas“ eine wichtige Lücke schließen: Kinder leben in einem System zusammen mit ihren Eltern und ihrem direkten Umfeld. Auch hier muss Hilfe geleistet werden. Das Mannheimer Konzept der „Familien-Kita“ setzt genau dort an und unterstützt das gesamte System,“ hebt Ekin Deligöz bei ihrem Besuch hervor. „Das Mannheimer Modell Familien-Kita ist vorbildlich,“ lobt die Familien-Staatssekretärin.

Die Bekämpfung von Armut und Armutsrisiken ist ein wichtiges Ziel der Stadt Mannheim. Vor diesem Hintergrund hat der städtische Fachbereich Tageseinrichtungen für Kinder das Konzept einer Familien-Kita entwickelt und nach einer ersten Pilotphase an weiteren Standorten etabliert. Durch Angebote auch für die Eltern der Kinder findet in den beteiligten Einrichtungen Armutsprävention und Familienhilfe direkt im Kinderhaus statt. Zu den Angeboten für Eltern in schwierigen Lebenssituationen zählen unter anderem die Schaffung niedrigschwelliger Beratungs- und Bildungsangebote sowie die Lotsenfunktion gegenüber Behörden und therapeutischen Angeboten.

Ausbau der „Familien-Kitas“ wird angestrebt

 „Die erste Familien-Kita auf der Schönau war ein großer Erfolg. Daher wird das Konzept Familien-Kita in Mannheim verstetigt und in diesem Jahr fünf weitere Standorte als Familien-Kitas eingerichtet. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Neckarstadt-West“, erklärt Bildungsbürgermeister Grunert. Ein weiterer schrittweiser Ausbau in den kommenden Jahren ist angedacht. „Perspektivisch strebt die Stadt Mannheim an, alle größeren Kinderhäuser in den Sozialräumen mit hoher Bedarfslage als Familien-Kita auszubauen“, betont Grunert.

Pilotprojekt überzeugte

Das Modellprojekt „Familien-Kita“ startete im Jahr 2019 mit dem Ziel zunächst exemplarisch in einem Kinderhaus im Sozialraum fünf die Eltern von Kita-Kindern gezielt in ihrer erzieherischen Kompetenz zu stärken und zu unterstützen. Dafür wird in der Familien-Kita eine Stelle Sozialpädagogik eingerichtet, die Elternarbeit leistet. Aufgrund der positiven Erfahrungen der ersten Familien-Kita wurde das Konzept „Familien-Kita“ auf mittlerweile fünf weitere Standorte im Sozialraum vier (sozialstrukturell eher auffällig) und fünf (sozialstrukturell auffällig) ausgeweitet: das Kinderhaus Kleine Riedstraße und das Kinderhaus Neckarstadt-West sowie auf das Kinderhaus Hochstätt, das Kinderhaus Friedrich Ebert in Waldhof-Ost und das Kinderhaus Rheinauer Ring in Rheinau. Der Pilotstandort im Kinderhaus Parseval im Stadtteil Schönau blieb erhalten.