Soziales -

Stadt begrüßt Entscheidung zu Jobcentern

Die Stadt Mannheim begrüßt die Entscheidung, die Betreuung junger leistungsbeziehender Menschen in der Zuständigkeit der Jobcenter zu belassen, ausdrücklich. Hierzu erklärt Sozialbürgermeister Michael Grötsch: „Die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit ist seit Gründung des Mannheimer Jobcenters 2005 Kernbestandteil der lokalen Arbeitsmarktstrategie der Stadt Mannheim. Sowohl für das soziale Gefüge der Stadt als auch für den Wirtschaftsstandort Mannheim ist zentral, dass an diese erfolgreiche Arbeit auch in Zukunft angeknüpft werden kann.“
 
Dr. Jens Hildebrandt, Fachbereichsleiter für Arbeit und Soziales, ergänzt: „Wir sind froh, dass unsere fachlichen Argumente auf Bundesebene Gehör gefunden haben. Mit „Jump Plus“ haben wir ein deutschlandweit bekanntes Programm zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit gemeinsam mit den lokalen Bildungsträgern entwickelt. Das ist nun gesichert.“
 
Ende Juli 2023 hatte die Bundesregierung im Rahmen der Aufstellung des Bundeshaushalts beschlossen, die Betreuung von SGB Il-Leistungsberechtigten unter 25 Jahren ab dem Jahr 2025 aus der Betreuung der Jobcenter in die Zuständigkeit der Agenturen für Arbeit zu überführen. Die Umsetzung dieser Pläne wäre mit einschneidenden Veränderungen und Risiken für die seit knapp zwei Jahrzehnten erfolgreichen Strukturen zur Vermeidung von Jugendarbeitslosigkeit in Mannheim gewesen und wurden sowohl durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz als auch durch Sozialbürgermeister Michael Grötsch scharf kritisiert und ist auch bundesweit auf erheblichen Widerstand von Städten, Landkreisen, Bundesländern, Jobcentern, Gewerkschaften und Sozialverbänden gestoßen.
 
Nunmehr haben das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie die Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag angekündigt, von der geplanten Verlegung Abstand zu nehmen und stattdessen alternative Umorganisationen im Bereich der Jobcenter mit dem Ziel der Kosteneinsparung im Bundeshaushalt vorzunehmen.

Jobcenter „Junges Mannheim“ – Lokale Lösungen als Erfolgsmodell

Die Betreuung der unter 25-jährigen jungen Menschen erfolgt in Mannheim durch das Jobcenter „Junges Mannheim“. Hilfebedürftige Jugendliche erhalten dort Unterstützung „aus einer Hand“. Dieses Hilfeangebot umfasst neben Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes (Bürgergeld) sowie der Vermittlung in Ausbildung und Arbeit auch Unterstützung in Alltagsfragen sowie bei besonderen Problemlagen wie etwa Schulden, Sucht oder psychischen Erkrankungen.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Mannheim liegt auf einem niedrigen Niveau. Dies ist nicht zuletzt dem Erfolg des Programms „Jump Plus“ geschuldet, das in Kooperation mit aktuell sieben Beschäftigungsträgern Plätze in zahlreichen Arbeitsfeldern und Berufen zur Verfügung stellt und so vielen sozial benachteiligten Jugendlichen in Mannheim eine Perspektive in Ausbildung und Beruf eröffnet.
 
Gegenwärtig werden im Jobcenter „Junges Mannheim“ rund 1.950 unter 25-jährige Personen betreut. Kernbestandteil der lokalen Struktur ist das Fördersystem „Jump Plus“, das durch das Jobcenter in Kooperation mit lokalen Bildungsträgern bereitgestellt wird. Seit 2009 konnten mehr als 10.000 Jugendliche in eine berufliche Ausbildung oder in Arbeit integriert werden. Gleichzeitig konnte die Jugendarbeitslosenquote im SGB II in Mannheim in den vergangenen zehn Jahren konstant unter einem Prozent gehalten werden, was bundesweit einen Spitzenwert darstellt.

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