Todesfahrt in Mannheimer Innenstadt
In der Mannheimer Innenstadt sind am Montag, 3. März, zwei Menschen von einem Autofahrer getötet und mehrere zum Teil schwer verletzt worden. Die Verletzten werden in umliegenden Krankenhäusern behandelt. Die Stadt Mannheim hatte unmittelbar nach der Tat die Krankenhäuser in der Region alarmiert, um Kapazitäten für die Versorgung von Verletzten zu schaffen. In der Innenstadt waren starke Kräfte von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei im Einsatz.
Oberbürgermeister Christian Specht hat sich unmittelbar nach dem Vorfall vor Ort ein Bild verschafft. „Diese abscheuliche unmenschliche Attacke auf friedliche Menschen erschüttert uns alle zutiefst“, erklärte Specht am Montag. „Unsere Gedanken sind bei den Toten und Verletzten, ihren Angehörigen und Freunden.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landesinnenminister Thomas Strobl kamen am Abend nach Mannheim, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Specht am Paradeplatz der Opfer zu gedenken.
„Es ist entsetzlich, was unsere Stadt und die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger erleben mussten. Wir trauern mit den Angehörigen der Verstorbenen, bangen mit den Verletzten, sind zutiefst bestürzt und noch immer fassungslos. Ich habe Verständnis, dass sich unter den aktuellen schlimmen Eindrücken viele Menschen verunsichert fühlen“, sagt Oberbürgermeister Christian Specht am Dienstagmorgen. „Noch einen Tag vor der Todesfahrt haben am Ort des grausigen Geschehens über 200.000 Menschen friedlich und ausgelassen in der Mannheimer Innenstadt gemeinsam gefeiert. Der Fasnachtsumzug am Sonntag war durch ein umfangreiches Sicherheitskonzept mit Barrieren, Fahrzeugen und Absperrungen ebenso gut gesichert wie der Fasnachtsmarkt am Wasserturm. Auch im Alltag tun wir in Mannheim alles, um eine bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Mannheim ist eine der ersten Städte in Deutschland mit einer umfassenden Sicherheitsarchitektur, zu der auch der Videoschutz in Teilen der Innenstadt gehört. Dieser hat gestern dazu beigetragen, in Sekundenschnelle die Lage zu beurteilen und entsprechend reagieren zu können. Mein Dank und ein großes Lob geht auch an unsere Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes, die aufgrund ihrer Streifentätigkeit als erste vor Ort waren und dort unter anderem auch Verletzte erstversorgt haben.“
Angebot der Notfallseelsorge
Am Plankenkopf, dem Ort, an dem ein Fahrer am Montagmittag mit seinem Auto in die Fußgängerzone gerast war, hat die Feuerwehr Mannheim am Dienstagmorgen einen Container aufgestellt. Dort sind noch bis Sonntag, 9. März, von 11 bis 17 Uhr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge vor Ort. Sie dienen als Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, die über das Erlebte sprechen wollen, um es besser verarbeiten zu können.
Kondolenzbuch
Im Foyer des Rathauses E 5 liegt ein Kondolenzbuch aus, in das sich Bürgerinnen und Bürger eintragen können.
Interreligiöses Gebet auf Paradeplatz
Genau eine Woche nach der Todesfahrt in der Fußgängerzone laden Oberbürgermeister Christian Specht und das Forum der Religionen ein zu einem Interreligiösen Gebet am Montag, 10. März, 12:14 Uhr, auf dem Paradeplatz.
Das Gebet beginnt zu der Uhrzeit des ersten Notrufs, der während der Todesfahrt eingegangen ist. Es werden Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche, der jüdischen Gemeinde, der alevitischen Gemeinde und muslimischer Gemeinden sprechen. Menschen aller Glaubensrichtungen und Herkunft sind herzlich willkommen, um der Toten zu gedenken, für die Verletzten zu beten und sich gegenseitig Trost und Zuversicht zu spenden.
Ökumenische Andacht
Bereits am Dienstag, 4. März, hat die Stadt Mannheim gemeinsam mit der katholischen und evangelischen Kirche um 17:30 Uhr zu einer ökumenischen Andacht in die Citykirche Konkordien eingeladen. Rund 500 Menschen haben dort gemeinsam getrauert, der Toten gedacht und für die Verletzten gebetet.
Fasnacht abgesagt
Die für Dienstag geplanten Fasnachtsumzüge in den Vororten Feudenheim, Neckarau und Sandhofen sind abgesagt worden, der Fasnachtsmarkt am Wasserturm hat nach dem Vorfall geschlossen und die Straßenfasnacht in der Innenstadt findet nicht statt. Oberbürgermeister Christian Specht hat Trauerbeflaggung an den städtischen Dienstgebäuden angeordnet.
Aufzeichnung der ökumenischen Andacht in der Citykirche Konkordien