Verleihung des 14. Mannheimer Pfennigs
Dr. Peter Kurz ist Träger des 14. Mannheimer Pfennigs, den der Freundeskreis Marchivum an Persönlichkeiten verleiht, die sich in besonderer Weise um die Stadtgeschichte, den Verein und das Marchivum verdient gemacht haben. „Wir freuen uns, dass Sie wegen eines Pfennigs zu uns gekommen sind“, mit diesen Worten wandte sich Helen Heberer, Vorsitzende des Freundeskreises und Laudatorin an Mannheims früheren Oberbürgermeister, der mit seiner Frau Daniela Franz in der ersten Reihe des vollbesetzten Friedrich-Walter-Saals im 6. Stock des Marchivums Platz genommen hatte. Für die Stadt sprach Kulturbürgermeister Thorsten Riehle. Er hob die wichtige Bedeutung des Marchivums hervor, das heute Stadtarchiv und Ausstellungshaus gleichermaßen ist. „Es steht auf einem Fundament, dass an die dunkelsten Stunden der Stadt erinnert und zugleich ein Ort lebendiger Erinnerungskultur ist. Peter Kurz hat die Botschaft und das Potenzial erkannt, die in der Wahl des Gebäudes, dem ehemaligen Ochsenpferchbunker, als neuem Standort für das ehemalige Stadtarchiv – Institut für Stadtgeschichte stecken und den Umzug und die Neuausrichtung maßgeblich und aus Überzeugung begleitet“, sagte Riehle.
„Erinnerungskultur und der damit verbundene historische, politische und gesellschaftliche Auftrag war eine der Leitplanken, die das Wirken unseres heutigen Preisträgers in seinen Funktionen in und für diese Stadt in besonderer Weise mitbestimmten“, erklärte Helen Heberer. So sei es kaum verwunderlich, dass zwischen ihm und dem Marchivum eine besondere Verbundenheit entstand. Widme man sich an dort doch neben der Aufgabe, „Gedächtnis der Stadt“ zu sein, der Erinnerungskultur und habe einen Ort des Forschens, Lernens und Erlebens geschaffen. „Diese Verbundenheit veranlasst uns, Ihre Verdienste um das hier Erreichte nach Ihrem Ausscheiden aus dem Amt mit der Verleihung des Mannheimer Pfennigs zu würdigen“, so die Laudatorin.
Seine Aufgeschlossenheit der Idee gegenüber, das Stadtarchiv in den ehemaligen Hochbunker zu verlegen und das Aufgabenspektrum um die Stadtgeschichtliche Ausstellung und das NS-Dokumentationszentrum zu erweitern, mache Kurz zu einem würdigen Träger des 14. Mannheimer Pfennigs.
Der so Gelobte freute sich, für etwas geehrt zu werden, „das zwar zu meinen Aufgaben gehört, aber eben auch Leidenschaft war“. Ausgangspunkt für das heutige Marchivum sei die Idee von Prof. Dr. Ulrich Nieß, dem früheren Leiter des Stadtarchivs, für eine Neuausrichtung gewesen. Kurz lobte die Teamleistung des Marchivums und wünschte dem jetzigen Leiter, Dr. Harald Stockert, und seinen Mitarbeitern auch weiterhin die Aufmerksamkeit, die der wichtigen Arbeit des Hauses zukomme.
Den Festvortrag mit dem Titel „Heimatkunde. Hitlerdeutschland im Spiegel der Lokal- und Familiengeschichte“ hielt Prof. Götz Aly. Musikalische Intermezzi gab es von Claus Boesser Ferrari (Gitarre) Thomas Siffling (Trompete)
Info: Der Mannheimer Pfennig verweist auf die Münzprägung der Zollburg Eichelsheim aus dem Ende des 14. Jahrhunderts und damit auf die mittelalterlichen Wurzeln Mannheims. Er wird seit 1997 verliehen, seit 2022 am 3. September verliehen, womit zugleich an den Geburtstag des Historikers und ersten Mannheimer Stadtarchivars Prof. Dr. Friedrich Walter im Jahre 1870 erinnert wird. Walters mehrbändige Publikation „Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart“ gilt bis heute als Basis jeder weiteren Beschäftigung mit der Mannheimer Stadtgeschichte.
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