Politik & Verwaltung -

Verleihung des Konrad-Duden-Preises

Im Rahmen eines Festakts in der Aula des Mannheimer Schlosses wurde gestern (06.03.2024) der gemeinsam von der Stadt Mannheim und dem – nach der Verschmelzung von Bibliografischem Institut und Cornelsen Verlag GmbH –  Cornelsen-Verlag vergebene Konrad-Duden-Preis 2023 an den Sprachwissenschaftler Professor Dr. Helmuth Feilke verliehen. Darüber hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 17. November 2023 beschlossen. Den Preis erhielt Professor Dr. Feilke für seine Forschung rund um das Thema Sprach- und Schrifterwerb. Seine Erkenntnisse setzt er in Konzepten zur Sprachdidaktik und für den Deutschunterricht um, die er angehenden Deutschlehrenden vermittelt. Der Konrad-Duden-Preis wird seit dem Jahr 2015 alle drei Jahre verliehen (vorher alle zwei Jahre) und ist mit 12.500 Euro dotiert.

Oberbürgermeister Christian Specht unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung des Konrad-Duden-Preises, der 1959 zum ersten Mal verliehen wurde. Er ist damit einer der ältesten von der Stadt Mannheim zu vergebenden Preise. Er würdigte den Preisträger, der sich mit seinem Schwerpunkt Didaktik im Fach Deutsch mit zentralen Aspekten der Literalität beschäftige. „Die Lese- und Schreibkompetenz sind zentrale Fähigkeiten, um sich der Welt mitzuteilen und diese zu verstehen. Der Erwerb und die Anwendung von Literalität war und ist für jeden Einzelnen fundamental. Die Rolle, die die Schule dabei spielt, ist entscheidend für einen gelingenden Lebensweg“, erklärte der Oberbürgermeister.

Zudem fordere uns die Künstliche Intelligenz heraus, eine sinnhafte Verwendung der immens erweiterten Möglichkeiten sicherzustellen. Die Forschungsarbeit von Prof. Dr. Feilke trage dazu bei, dass dies bereits in der Schule beim Erwerb von Lese- und Schreibkompetenz berücksichtigt werde. „Damit wird deutlich, dass die Arbeit von Prof. Dr. Helmuth Feilke einen wesentlichen Beitrag für die germanistische Linguistik darstellt und damit in besonderer Weise im Sinne der Satzung des Konrad-Duden-Preises ehrungswürdig ist“, so der OB weiter.

Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Leiterin der Dudenredaktion, wies in ihrer Ansprache auf die vielschichtige Bedeutung von Sprache hin. Es sei ein Privileg, mit und zu Sprache zu arbeiten.

In einem Gespräch zwischen Prof. Feilke und Prof. Dr. Henning Lobin, Direktor des Leibnitz-Instituts für Deutsche Sprache, wurde die Forschungsarbeit Professor Feilkes an konkreten Beispielen erläutert. Der Preisträger verdeutlichte dabei, dass man Sprache nur verstehe, wenn man mehr als Sprache verstehe. „Wir verstehen Wörter und Sätze in bestimmten Kontexten. Man muss also verstehen, was gemeint ist“, so Feilke. Zudem erläuterte er die Bedeutung der Schulen als „gesellschaftliches Sprachlabor“.     

In ihrer Laudatio beschäftigte sich die Preisträgerin des Jahres 2021, Prof. Dr. Christa Dürscheid, zunächst mit dem Werdegang de Preisträgers, dann mit seiner wissenschaftlichen Arbeit und ging schließlich auf seine außeruniversitären Aktivitäten ein. Prof. Feilke sei jemand „der in die Tiefe geht“.  Das Thema der „Sprache als soziale Gestalt“ sei nicht nur Thema seiner Dissertation gewesen, sondern wichtiges Thema seiner Forschungen.

Prof. Helmuth Feilke bezeichnete in seiner Dankesrede Mannheim als „Heimat eines Großteils meiner wissenschaftlichen Sozialisation“. Die Stadt habe ihm auch Impulse für seine Dissertation gegeben. Im Hinblick auf die Verleihung des Konrad-Dudenpreises betonte er, dass die Frage schulischer Sprachbildung immer im Zentrum seiner Forschungen gewesen sei.

Prof. Feilke trug sich im Anschluss an die Übergabe der Urkunde  in das Goldene Buch der Stadt ein.

Zum Preisträger und zum Preis

Der Sprachwissenschaftler Feilke ist als Mitherausgeber der Zeitschriften „Praxis Deutsch“ und Zeitschrift für Germanistische Linguistik (ZGL)“ bekannt und deckt mit seiner Forschung sowohl sprachtheoretische als auch sprachdidaktische Gebiete ab. Neben Sprach- und Kompetenztheorie beschäftigt er sich mit Textroutinen, Idiomatik und der Lehre von Redewendungen der deutschen Sprache.

In der Jury zur Verleihung des Konrad-Duden-Preises 2023 unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Christian Specht waren Prof. Dr. Justus Fetscher, Seminar für Deutsche Philologie der Universität Mannheim, und Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Leiterin der Dudenredaktion bei der Cornelsen Verlag GmbH, vertreten. Stadträtin Dr. Angela Wendt und Stadträtin Prof. Dr. Heidrun Deborah Kämper als Mitglieder des Gemeinderats sowie Kulturamtsleiterin Ewa Wojciechowska nahmen ebenfalls an der Preisgerichtsitzung teil.

Im August 2022 sind die Bibliographische Institut GmbH und die Cornelsen Verlag GmbH miteinander verschmolzen, so dass der Konrad-Duden-Preis in die Trägerschaft der Cornelsen Verlag GmbH übergegangen ist.

Der Konrad-Duden Preis der Stadt Mannheim wird auf Vorschlag eines Preisgerichts durch den Gemeinderat der Stadt Mannheim gemeinsam mit dem Verlag Bibliographisches Institut (Duden Verlag) – seit 2015 - alle drei Jahre verliehen. Er ist einer der angesehensten Preise der germanistischen Sprachwissenschaft und zeichnet Menschen mit besonderen Verdiensten um die Erforschung der deutschen Sprache aus. Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert und wurde seit 1959 an mehr als 30 Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler verliehen.

 

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