Von Mammutzähnen bis Klimaforschung
Ob Goldmünzen, Lebensmittel, Kosmetikprodukte, Baumaterialien, Textilien oder Mammutzähne – es gibt kaum ein Material, das das Speziallabor CEZA nicht auf seine chemische Zusammensetzung analysieren, auf seine Echtheit überprüfen, seine Herkunft oder sein Alter bestimmen kann. Die Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie (CEZA) gGmbH ist heute ein international agierendes Forschungsinstitut, das im Wesentlichen von der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen gefördert wird
Für die Städtische Delegation um Oberbürgermeister Christian Specht, Baubürgermeister Ralf Eisenhauer, die Leiterin der Wirtschaftsförderung Christiane Ram, Firmenkundenbetreuer Christian Ulsamer und Local Green Deal Manager Burak Bas ging es zur Begrüßung hoch hinaus. Über den Dächern Mannheims in C4 begrüßten die Geschäftsführer Prof. Dr. Ernst Pernicka, Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, Sven Wiegand sowie Prokuristin Elka Duberow und Laborleiter Dr. Ronny Friedrich die Gäste.
Überraschend war nicht nur das spektakulär große Forschungsfeld von CEZA, die ihre Schwerpunkte rund um die Themen Mensch, Natur und Klima setzen. Auch das Wachstum des Teams und der Zielgruppe ist eindrücklich: „Wir sind 2006 in Mannheim mit zwei Mitarbeitenden gestartet. Heute besteht das Team aus 35 Personen. Wir untersuchen jedes Jahr rund 5000-6000 Produktproben aus der ganzen Welt“, erklärt Rosendahl. Kollege Pernicka macht unter anderem den Wirtschaftsstandort Mannheim für den Erfolg verantwortlich: „In Mannheim sind die Themenfelder Analyse, Forschung und Museumsarbeit eng miteinander verzahnt. Die technische Ausstattung und das Know-How der Teams ist weltweit wirklich einmalig.“
Was als wissenschaftliche Arbeit vor allem für Museumsausstellungen begann (Wie alt sind diese Knochen? Woher stammen diese Gefäße? Was haben die Menschen früher gegessen? Wie war das Klima zu jener Zeit?) erschließt sich heute als wertvoller Schatz für viele Fragen aus der Industrie, Geo-, Umwelt- und Klimaforschung sowie der Bau-, Chemie- und Lebensmittelbranche (Ist dieses Produkt wirklich reine Naturkosmetik? Wurde diese Farbe nachhaltig hergestellt? Finden sich schädliche Inhaltsstoffe in diesem Lebensmittel? Kann man Müll biologisch verbrennen? In welchem Land wurde dieses Edelmetall gewonnen?).
Um einen genaueren Einblick in die Arbeit der Teams zu bekommen durften die Gäste einige Labore in C4 und D6 besichtigen, die teilweise hohen Sicherheitsvorkehrungen unterliegen, um Verschmutzungen auszuschließen. „Erst kürzlich haben wir einen zweiten Teilchenbeschleuniger einkaufen können“, stellt Wiegand das neueste Technikhighlight vor: „Damit sind wir bestens für die nächsten Jahre aufgestellt.“
Für Oberbürgermeister Specht war klar, dass CEZA optimal zum Wissenschafts- und Industriestandort Mannheim passt: „Ich bin überzeugt, dass viele Industrieunternehmen von Ihrer Hightech-Analytik profitieren können. Zusammen mit der Wirtschaftsförderung werde ich mich dafür einsetzen, dass Sie sich in diesem Bereich optimal vernetzen und weiterentwickeln können. Auch für städtische Fragestellungen, zum Beispiel beim Local Green Deal, werden wir sicher noch gemeinsame Ansatzpunkte finden.“
Wiegand ergänzte, dass die CEZA als gemeinnützige Einrichtung meist mehr Vertrauen genieße als kommerzielle Labore: „Unsere Einnahmen fließen zu 100% zurück in die Forschung. Was uns derzeit noch fehlt, sind die Fragen der Industrie und der Kommunen, auf die wir dann Antworten liefern können.“ Diese dürften nach dem Besuch schnell eingehen.
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