Waffen- und Messerverbotszone wird befürwortet
Zum ersten Mal wurde diesen Sommer in Mannheim eine Sicherheits-Fokusbefragung durchgeführt, die als Ergänzung zu den bisherigen großen Sicherheitsbefragungen gezielt einzelne Schwerpunktthemen untersucht. Der Fokus lag diesmal auf der Wahrnehmung der Ende 2023 in Teilen der Mannheimer Innenstadt eigeführten Waffen- und Messerverbotszone sowie auf dem Thema Müll & Schmutz.
Die Ergebnisse der Fokusbefragung liegen nun vor und wurden in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung (ASO) vorgestellt.
„Ziel der Fokusbefragung war es unter anderem, die Wahrnehmung der Waffen- und Messerverbotszone zu bewerten und zu ermitteln, wie diese Maßnahme das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinflusst. Diese Erkenntnisse haben wir nun neben die objektiven Zahlen der Polizei gelegt“, berichtete Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Dr. Volker Proffen und führte weiter aus: „Nach unserer gemeinsamen Einschätzung erweist sich die Waffen- und Messerverbotszone als wichtiger Baustein für die Sicherheit und für die Reduktion der Gewaltkriminalität in der Innenstadt. Deshalb sprechen wir uns klar für eine Fortführung aus und empfehlen dem Oberbürgermeister, die Waffen- und Messerverbotszone über den 30. November hinaus zu verlängern.“
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Trotz unterschiedlicher Ansichten zur Wirksamkeit der Maßnahme überwiegen die positiven Urteile. 59 Prozent gaben an, sich seit der Einführung der Waffen- und Messerverbotszone nie unwohl zu fühlen, wenn sie sich in diesem Bereich aufhalten. Lediglich acht Prozent fühlten sich im öffentlichen Raum unsicherer als vor der Einrichtung der Verbotszone.
72 Prozent der Befragten, die über die Einrichtung der Zone informiert waren, gaben an, das Gebiet seit Einführung des Verbots nie gemieden zu haben. Nur 17 Prozent haben dies manchmal getan, 10 Prozent oft. Dies zeigt, dass die Innenstadt auch nach der Einführung der Waffen- und Messerverbotszone grundsätzlich als sicher wahrgenommen wird. Zwar äußerte sich ein nicht unerheblicher Teil der Befragten skeptisch bezüglich der direkten Wirksamkeit der Maßnahme, doch bemerkenswert ist, dass fast alle die Zone befürworten. Dennoch müssen die unmittelbaren Effekte über einen längeren Zeitraum abgewartet und beobachtet werden.
„Es ist wichtig zu betonen, dass die Waffen- und Messerverbotszone nicht in einem besonders gefährlichen Bereich eingerichtet wurde. Sie liegt in einem Bereich, in dem wir aufgrund des hohen Besucheraufkommens Handlungsbedarf identifiziert haben, um einem negativen Trend frühzeitig entgegenzuwirken“, erklärt Sicherheitsdezernent Dr. Volker Proffen. „Die Einführung der Zone stärkt die vorhandene Sicherheitsarchitektur in Mannheim und erlaubt es der Polizei, direkt und wirksam auf das Mitführen gefährlicher Gegenstände zu reagieren, indem Waffen und Messer eingezogen und beschlagnahmt werden können. Damit zahlt die Maßnahme sowohl auf das subjektive Sicherheitsgefühl als auch auf die objektive Sicherheitslage in der Stadt ein.“
Die Sicherheits-Fokusbefragung wurde im Juni und Juli 2024 bei Bürgerinnen und Bürgern in ganz Mannheim durchgeführt. Konzipiert, betreut und ausgewertet wurde sie von Prof. Dr. Dieter Hermann vom Kriminologischen Institut der Universität Heidelberg, der auch schon die in den letzten Jahren wiederholt durchgeführten großen Mannheimer Sicherheitsbefragungen betreut hatte.
Für die Befragung wurden bei einer Zufallsstichprobe rund 20.000 Mannheimerinnen und Mannheimer angeschrieben und um Teilnahme gebeten. „Der Rücklauf lag bei 3.528 Personen, das ist eine Quote von 18,4 Prozent. Für eine Online-Umfrage ohne Erinnerungsschreiben ist das recht hoch und zeigt, dass das Thema die Menschen bewegt und sie sich einbringen wollen“, konstatierte Dr. Proffen.
Das vollständige Gutachten finden Sie hier: www.mannheim.de/sicherheitsbefragung
Weiteres Vorgehen
Die derzeit geltende Waffen- und Messerverbotszonenverordnung wurde auf die Dauer eines Jahres befristet und würde somit zum 1. Dezember 2024 außer Kraft treten.
Die Verwaltung wird nun eine Empfehlung zur Fortsetzung der Waffen- und Messerverbotszone gegenüber dem Oberbürgermeister aussprechen.
Eventuell notwendige und mögliche Anpassungen der inhaltlichen Ausgestaltung der Verordnung werden geprüft und in der Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung am 26. November bekanntgegeben.
Hinweis:
Das Ergebnis zum zweiten Thema der Sicherheitsfokusbefragung – Müll & Schmutz – wird in einer der nächsten Ausschusssitzungen aufgegriffen und vorgestellt. Dies geschieht zusammen mit einem Bericht zu den seit Sommer eingesetzten Sauberkeitsermittlern.