Waldzustand Mannheim 2023

Die Mannheimerinnen und Mannheimer lieben bekanntlich ihren Wald. So werden sicherlich der Einen oder dem Anderen beim Spaziergang durch den Stadtwald die trockenen Baumkronen und abgestorbenen Bäume aufgefallen sein. Leider ist es nicht von der Hand zu weisen, der Wald in Mannheim leidet und das nicht erst seit 2023. Die Gründe hierfür sind vielfältig, ausschlaggebend sind jedoch die sich häufenden sehr trockenen und heißen Sommer seit 2018 sowie die unregelmäßig niedergehenden Niederschläge.

Niederschlagsgeschehen im Jahr 2023
Rückblickend für das Jahr 2023 zeigt sich ein differenziertes Niederschlagsgeschehen. Die Monate Februar, Mai, Juni sowie September waren sehr trocken und mit unterdurchschnittlich wenig Niederschlägen gekennzeichnet. Hingegen fielen im März, August, Oktober und November überdurchschnittlich viele Niederschläge. Leider reichte das nicht aus, die defizitären Niederschlagsmengen aus dem Februar, Mai, Juni, September sowie aus den Vorjahren auszugleichen. Daher sind die Bodenspeicher immer noch nicht ausreichend mit Wasser gefüllt. Bei länger ausbleibenden Niederschlägen leiden die Bäume daher weiterhin unter Trockenstress. Sie sind dadurch geschwächt und anfällig für Pilze und Insekten, durch die es zu einem vermehrten Absterben der geschwächten Bäume kommt.


Grafik: Eigene Darstellung (Datenquelle https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/monatswerte-station.asp?id=10729)

Besonders stark betroffen von den sich ändernden Umweltbedingungen ist die Waldkiefer (Pinus Sylvestris), die im Mannheimer Stadtwald am häufigsten vorkommende Baumart. Für das Absterben der heimischen Waldkiefer sind gleich mehrere Faktoren verantwortlich. Zum einen reagiert sie empfindlich auf hohe Temperaturen, wie wir sie in den letzten Jahren immer wieder in Mannheim erlebten. Zum anderen wird sie zunehmend von der Mistel (Viscum album) befallen. Die Mistel entzieht den befallenen Kiefern Wasser und Nährstoffe und führt dadurch zu einem weiteren Vitalitätsverlust. Hinzu kommt das Diplodia-Triebsterben an der Kiefer. Das ist ein heimischer Pilz (Sphaeropsis sapinea), der latent in unseren Wäldern vorkommt und bei geschwächten Nadelbäumen anfänglich ein Absterben der Triebe verursacht und schlussendlich zum Absterben des ganzen Baumes führen kann. Aber nicht nur die Waldkiefer, auch andere Baumarten wie Buche und Esche leiden unter den sich verändernden Klimabedingungen und/oder dem Auftreten neuer Schadorganismen.