Unterwegs für unsere Sicherheit – Interview mit Harvesterfahrer Frank Keck
Waldarbeit liegt mir im Blut
„Ich komme aus einem Familienbetrieb – die Waldarbeit liegt mir also im Blut. Schon mein Opa hat ein Forstunternehmen gegründet, das dann mein Vater weitergeführt hat. Nach meiner Ausbildung zum Forstwirt in Obertal haben mein Bruder und ich den Betrieb vor zehn Jahren übernommen. Anfangs haben wir noch mit der Motorsäge gearbeitet, aber schon bald in Forstmaschinen investiert. Heute sind wir gut aufgestellt: Unser Hauptgeschäft ist der Holzeinschlag und das Rücken, aber wir bieten auch Mulcharbeiten an und betreiben einen Brennholzhandel. Im Winter übernehmen wir sogar den Winterdienst in unserer Heimat.“
Einmal Wald – nie mehr Büro
„Am besten gefällt mir, dass ich meine Arbeitszeit ein Stück weit selbst einteilen kann. Klar, mit einer großen Maschine kommt auch etwas mehr Stress. Aber wenn man einmal gewohnt ist, in der Natur zu arbeiten, ist das einfach etwas ganz anderes, als den ganzen Tag in der Halle zu stehen.“
Was hat dir am Einsatz in Mannheim gefallen?
„Dass die Mannheimer so cool sind! Harvester fahren ist ja oft ein heikles Thema, und ich war am Anfang schon etwas skeptisch, weil ich aus anderen Städten kenne, wie das laufen kann – da gibt’s oft Beschwerden, beschädigte Fahrzeuge und sogar Handgreiflichkeiten. Aber die Mannheimer waren freundlich und interessiert. Wenn ich Fahrradfahrer vorbeigelassen habe, haben sie sich bedankt und geschätzt, dass die Wege nicht überall gesperrt sind und die Arbeit sauber verläuft. Manche haben nachgefragt, ob das gefällte Holz rechtzeitig wegkommt. Das passiert aber sehr zeitnah mit einem Forwarder, sodass die Wege bald wieder frei sind. Auch die Vorbereitung durch den Revierleiter war klasse. Wir sind am Anfang alles abgefahren, und mir wurde gezeigt, wo es vielleicht ein wenig schwierig wird und wann mehr oder weniger los ist. So konnte ich den Waldbesuchenden gezielt ausweichen und möglichst wenig stören.“
Spuren im Wald? Nicht mit mir!
„Die Witterung ist momentan ideal – solange es trocken bleibt, bleiben auch die Wege ordentlich. Wir fahren nur auf festen Wegen, und die Sandböden hier verdichten sich kaum. Klar sieht man mal ein paar kleine Abdrücke, aber sobald es einmal regnet, sind die wieder verschwunden. Unsere Harvester haben Breitreifen und einen nicht zu hohen Reifendruck, um das Gewicht besser zu verteilen. Wenn es stark regnet, stellen wir die Arbeit ein, bis die Wege abgetrocknet sind. Das war früher anders – da wurde bei jedem Wetter gefahren, und die Wege sahen entsprechend aus.“
Mein Kollege, die Maschine
„Mein "Kollege" ist ein Komatsu 951 Harvester, der größte seiner Marke. Der hat einen 27-Tonnen-Kran und ein großes Aggregat. Damit kann ich Bäume bis zu 70 Zentimeter Durchmesser fällen und entasten und habe eine Kranreichweite von 11 Metern. Das passt perfekt zu den Kiefern hier in Mannheim. Die sind ziemlich schwer, weil sie langsam gewachsen sind, aber das ist für den Harvester kein Problem. Der ist mit drei Jahren noch relativ neu und läuft problemlos. Falls doch mal etwas sein sollte, läuft alles mit Bio-Öl, das heutzutage Standard ist, und so gibt es keine Schäden für die Umwelt.“