Erfolgreicher Abschluss des TESTIVAL auf dem Spinelli-Gelände
Bilanz und Perspektiven
Unter dem Titel „Spinelli Testival“ wurde die U-Halle auf dem ehemaligen BUGA-Gelände vom 5. bis 8. und vom 12. bis 15. September an insgesamt sieben Tagen mit unterschiedlichen Programmpunkten bespielt, um mögliche neue Eventformate im öffentlichen Raum zu erproben. Am Mittwoch (9.10.) stellte Bürgermeister Thorsten Riehle im Kulturausschuss gemeinsam mit NEXT Mannheim, die in Zusammenarbeit mit der Music Commission Mannheim e.V. für die Umsetzung verantwortlich waren, eine Bilanz des Testivals vor und gab einen Ausblick auf mögliche Perspektiven. Eine ausführliche Information der Bezirksbeiräte Feudenheim und Käfertal ist in den folgenden öffentlichen Sitzungen geplant.
Ziel des Testivals war es, herauszufinden, wie sich unterschiedliche Veranstaltungen auf das Umfeld auswirken und welche Potenziale das Gelände für künftige Eventformate bietet. Insgesamt besuchten rund 2000 Menschen die Veranstaltungen. Grundlage des „Spinelli Testivals“ war ein einstimmiger Beschluss des Gemeinderates im Juli dieses Jahres. Die finanziellen Mittel für diese „Testphase“ von insgesamt 47.119 Euro wurden aus dem Etat des Kulturamtes bereitgestellt, weitere 20.000 Euro über Spenden erbracht.
Messungen bestätigen Einhaltung der Grenzwerte
An insgesamt sieben Messpunkten im Bereich Käfertal, Rott und Feudenheim wurden an den Veranstaltungstagen sowohl im öffentlichen Raum als auch innerhalb von Wohnbebauungen (Erd- und Obergeschosse) regelmäßig Lärmmessungen durchgeführt. Diese fanden alle zwei Stunden statt und wurden mit einem geeichten Messgerät dokumentiert. Besonders am „Techno-Samstag“ erfolgten zusätzliche Messungen direkt auf der Eventfläche. Die Ergebnisse der Lärmmessungen sind eindeutig: Zu keinem Zeitpunkt wurde der gesetzlich festgelegte Grenzwert von 55 dB(A) in den angrenzenden Wohngebieten überschritten.
Anwohnerfeedback
Im Vorfeld wurden rund 1.100 Anwohnende mit Informationsbriefen über die Veranstaltungen informiert. Während des Testivals wurde eigens eine Hotline eingerichtet. Hier gingen rund 20 Nachfragen oder Beschwerden, vor allem aber viel positives Feedback ein. Als störend empfanden die Anwohnenden in erster Linie die Bassgeräusche. In Teilen vermengte sich am ersten Veranstaltungswochenende in der Wahrnehmung der Anwohnenden die Zuordnung von Geräuschimmissionen eines parallel stattfindenden Vereinsfests und vereinzelten Jugendlichen, die sich nachts auf Spielplätzen aufhielten. Die Parksituation blieb unauffällig.
Fazit und Perspektiven
„Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Menschen sehr dankbar dafür sind, dass in der U-Halle wieder Veranstaltungen stattgefunden haben“, so Kulturbürgermeister Thorsten Riehle, der eine positive Bilanz des Testivals zieht. „Allerdings zeigte sich, dass einmalige Großveranstaltungen wirtschaftlich nur schwer darstellbar sind. Für die zukünftige Nutzung des Geländes sind Investitionen in die Infrastruktur notwendig“, so Riehle weiter. Dazu gehören unter anderem der Ausbau von Wasser- und Stromanschlüssen, eine Toilettenanlage, eine verbesserte Bühnensituation sowie Zugangsbeschränkungen (z. B. durch Zäune) und Bodenausbesserungen.
Kuratierte Veranstaltungen im öffentlichen Raum sind durchaus machbar und können in Einklang mit den Anwohnenden durchgeführt werden. Nach den Ergebnissen des Testivals wird geprüft, ob regelmäßig stattfindende Events wie Familientage, Ferienspiele, Live-Konzerte, Matinées oder Floh- und Nachtmärkte realisierbar sind. Auch Ausstellungen und Workshops wurden als potenzielle Veranstaltungsformate identifiziert, die sich für den Regelbetrieb eignen könnten. Neben der Frage der Infrastruktur wäre ebenso eine mögliche zukünftige Betreiberschaft zu klären. „Wir als Stadt werden das nicht übernehmen können, das ist nicht unserer Aufgabe“, so Riehle abschließend.
Das Testival auf dem Spinelli-Gelände hat somit nicht nur gezeigt, dass neue Formate im öffentlichen Raum möglich sind, sondern auch wertvolle Erkenntnisse für die weitere Entwicklung und Nutzung dieser Flächen geliefert.
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