„ESG im Gebäudesektor“ – was bedeutet das für Projektentwickler*innen und Inhaber*innen von Bestandsimmobilien?
Arbeitsgruppe Smart Building des Netzwerks Smart Industries präsentiert Beispiele für die Umsetzung der aktuellen Richtlinie
Laut den deutschen Klimaschutzzielen muss der Gebäudesektor seine CO₂-Emissionen bis 2030 um rund 43 Prozent im Vergleich zu 2020 reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen wird der Gebäudesektor in den kommenden Jahren verstärkt durch Regularien und Förderprogramme sowohl gefordert als auch unterstützt. Vor allem das Sanieren im Bestand ist ein großer Hebel auf dem Weg zur Erreichung dieser Ziele. Die Einhaltung von ESG-Kriterien, insbesondere im Hinblick auf Energieeffizienz und CO₂-Einsparung, hat sich zu einem entscheidenden Kriterium für den langfristigen Wert einer Immobilie entwickelt. Was bedeuten die gesetzlichen Vorgaben nun für Projektentwickler*innen und Inhaber*innen von Bestandsimmobilien?
Auf Einladung des Netzwerks Smart Industries der Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim kamen am Montag (23.9.) Expert*innen und Interessierte aus der regionalen Immobilienbranche im ehemaligen IBM-Gebäude in Mannheim zusammen. Die Arbeitsgruppe Smart Building des regionalen Netzwerks gab den Impuls und den inhaltlichen Rahmen für die Veranstaltung, bei der sich alles um das Thema „ESG im Gebäudesektor“ und die aktuellen gesetzlichen Richtlinien dreht. Die Initiatoren möchten damit auf die geltenden Gesetze und deren Konsequenzen aufmerksam machen. Vertreter*innen von SAUTER Deutschland, ABB, Drees und Sommer, Busch Jäger und Essenpreis Haustechnik engagieren sich in der Arbeitsgruppe. Der Besuch im, mit smarter Gebäudetechnik teilsanierten, ehemaligen IBM-Gebäude soll Einblick geben, wie mit verhältnismäßig niedrigen Investitionen bis zu 80 Prozent an Energie eingespart werden konnte.
"Die Kombination aus Digitalisierung, Technologie und die Berücksichtigung von ESG Kriterien bei der Investitionsentscheidung macht es möglich, die Wertigkeit von Bestandsimmobilien zu erhöhen und diese zukunftssicher zu erhalten. Gleichzeitig werden natürliche Ressourcen geschont. Die Erfolgsfaktoren beim Thema Smart Building sind technische Expertise und eine klare Unternehmensphilosophie mit Bekenntnis zum Klimaschutz.“ So sieht es Christiane Ram, Leiterin des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung und Vorsitzende des Netzwerks Smart Industries.
Im Rahmen von Vorträgen aus der Praxis wurden anhand von verschiedenen Beispielen die technischen Möglichkeiten zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Erreichung der Klimaziele erläutert. Diese beziehen sich nicht nur auf einzelne Gebäude, sondern auch auf ganze Industriestandorte.
„Mission to Zero“ - ABB/Busch Jaeger's Weg zum CO2 neutralen Standort
Dominik Selzer, Busch Jaeger
Das Projekt „Mission to Zero“ von ABB zielt auf eine energieautarke und CO2-neutrale Industrieproduktion ab. Seit 2019 betreibt ABB in Lüdenscheid mit Tochterunternehmen Busch-Jaeger einen nahezu klimaneutralen Fertigungsstandort. Die Photovoltaikanlage ist Teil einer ganzheitlichen Lösung, die alle Aspekte der Energieerzeugung und -verteilung abdeckt. Weitere Maßnahmen zum Klimaschutz sind beispielsweise der Einsatz vollelektrischer Dienstfahrzeuge und die Reduzierung von Kompressions-Kühlanlagen zur Senkung klimaschädlicher Kältemittel.
"Strategie und Hintergründe zur Sanierung des Gebäudes – Nachhaltige Investition bringt langfristige Einsparung"
Michael Klee, Verifort Capital
Die Einhaltung von ESG-Kriterien, insbesondere im Hinblick auf Energieeffizienz und CO2-Einsparung, hat sich zu einem entscheidenden Kriterium für den langfristigen Wert einer Immobilie entwickelt. Als Unternehmen der Immobilienbranche ist sich die Verifort ihrer besonderen Verantwortung, insbesondere der ökologischen Aspekte des Wirtschaftens, bewusst und hat die Transformationsziele in einer firmeneigenen ESG-Strategie dokumentiert. Die teilweise erfolgte Modernisierung der Gebäude Gottlieb-Daimler-Straße 12 in Mannheim ist ein Beispiel für die Umsetzung der ESG-Strategie im Verifort Portfolio.
"Gebäudeenergiegesetz (GEG) bis Energieeffizienzgesetz (EnEfG) – Gesetzliche Anforderungen an die Gebäudeautomation"
Claudius Reiser, Sauter Deutschland
Mit dem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) vom 18. November 2023 setzt die Bundesregierung zentrale Regelungen der EU-Energieeffizienzrichtlinie in nationales Recht um und schafft damit einen sektorübergreifenden rechtlichen Rahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland. Besonders Nichtwohngebäude müssen laut Gebäudeenergieeffizienzgesetz, kurz GEG, mit Monitoringtechnik zur Überwachung, Protokollierung und Analyse der Verbräuche aller Hauptenergieträger sowie aller gebäudetechnischer Systeme ausgestattet werden. Beide Gesetze zielen auf ist die Senkung des Energieverbrauchs und Energieimportabhängigkeit sowie der Erreichung der nationalen Klimaziele ab.
"Projektvorstellung GDS12 Mannheim: Revitalisierung alter Gebäudetechnik durch smarte Gebäudeautomation"
Carsten Knopf, Sauter Deutschland
1972 wurde das Bürogebäude mit seinen 12 oberirdischen Stockwerken auf einer Nettogrundfläche von knapp 18.500 Quadratmetern von dem IT-Unternehmen IBM erbaut. Die zu Bauzeiten hochmoderne Gebäude- und Anlagentechnik ist nie erneuert worden, doch zukünftig soll der Gebäudebetrieb aktuelle Anforderungen an Energieverbrauch, Effizienz und Komfort erfüllen. Durch den Austausch der Anlagenautomation und den Einbau einer modernen Leittechnik wurden Teile der Anlagen im laufenden Betrieb erneuert. Mit der Modernisierung ist eine Regelung der Anlagen wieder zuverlässig, effizient und komfortabel möglich.
Local Green Deal der Stadt Mannheim: Nachhaltiges Bauen
Kea Vehnekamp, Stadt Mannheim
Die Managerin für das Aktionsfeld „zukunftsfähig Bauen“ stellt vor, was das Local Green Deal-Team der Stadt Mannheim macht und welche Themen sie in ihrem Aktionsfeld vorantreibt. Sie stellt die Frage, was die lokale Baubranche braucht, um dem Ziel der Klimaneutralität bis 2030 näher zu kommen und gibt hierzu einen Ausblick.
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Pressekontakt – V.i.S.d.P.
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