Gemeinsam für eine zukunftsfähige Kindertagesbetreuungs-Landschaft
Auf Einladung der Stadtverwaltung haben am Freitag im Technischen Rathaus rund 65 Expertinnen und Experten über die Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung in Mannheim beraten und gemeinsam Ideen zur Stabilisierung bestehender sowie den Ausbau neuer Betreuungsplätze erarbeitet.
Hintergrund ist der sogenannte befristete Erprobungsparagraph, der im Dezember 2023 in Baden-Württemberg in Kraft getreten ist. Er ermöglicht es, von Regelungen des Kindertagesbetreuungsgesetzes (KiTaG) und der Kindertagesstättenverordnung (KiTaVO) befristet abzuweichen, um neue Modelle zu erproben. Auf Grundlage dieses Paragraphen können die Akteure vor Ort passende Lösungen entwickeln und erproben.
Darum trafen sich am Freitagnachmittag unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen und freien Träger, der Eltern- und Mitarbeitendenvertretungen, bildungspolitische Sprecherinnen und Sprecher sowie Fachkräfte aus der Stadtverwaltung zu einem Strategieworkshop.
Zum Auftakt betonte Oberbürgermeister Christian Specht: „Heute haben wir die Gelegenheit, alle relevanten Fragen und aktuellen Herausforderungen anzusprechen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Angesichts des bundesweit großen Mangels an Fachkräften für die Kinderbetreuung müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, die uns hier weiterhelfen können. Mögliche Ideen sind zum Beispiel finanzielle Anreize für studierte Fachkräfte zu schaffen oder ein trägerübergreifendes Ausbildungsnetzwerk aufzubauen, um noch mehr Fachkräfte ausbilden zu können. “
Städtetags-Dezernent Benjamin Lachat, der maßgeblich an der Einführung des Erprobungsparagraphen mitgewirkt hatte, ordnete die Lage in Baden-Württemberg sowie die Entwicklung und Chancen ein: „Die Rahmenbedingungen für die frühkindliche Bildung werden überall im Land schwieriger. Der Erprobungsparagraph schafft den notwendigen Gestaltungsspielraum. Er ermöglicht, alles zu denken und dann auch umzusetzen, was für die Betroffenen vor Ort richtig und tatsächlich leistbar ist. Alle, die sich jetzt gemeinsam auf den Weg machen, haben die große Chance, die Kita der Zukunft neu zu gestalten.“
Nach einem Input zum Erprobungsparagraph von Melissa Haußmann, stellvertretende Referatsleitung des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, stellten Dr. Peter Schäfer, Leiter des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt, und Andreas Müller, Leiter des Fachbereichs Tageseinrichtungen für Kinder, die derzeitige Situation in Mannheim dar. Sie verwiesen unter anderem auf fehlende Betreuungsplätze, insbesondere in den schwächeren Sozialräumen. Bildungsbürgermeister Dirk Grunert hob dabei hervor: „Aktuell ist die größte Herausforderung im Ausbau der Kinderbetreuung der Fachkräftemangel. Wir müssen deshalb neue, innovative Wege gehen, um hier schnell zusätzliches Personal zu gewinnen.“
In der sich anschließenden Ideensammlung für eine zukunftsfähige Kindertagesbetreuungs-Landschaft gaben Andreas Müller, Sabine Zehenter, Leitung Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder Evangelischen Kirche Mannheim (EKMA), Eckhard Berg, Geschäftsführer der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Mannheim (GKG MA), Andrea Gerth, Paritätischer Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg sowie Sabine Diefenbach, Vertreterin der gewerblich organisierten Kitas, den Teilnehmenden Anregungen in Form von Kurzimpulsen für die weitere Diskussion in unterschiedlichen Projektgruppen.
Am Ende der Veranstaltung bedankten sich die organisierenden Fachbereichsleitungen Dr. Peter Schäfer und Andreas Müller bei allen Teilnehmenden und gaben erste Einblicke zu der nun folgenden Bearbeitung der Ergebnisse aus dem Workshop.
Pressekontakt – V.i.S.d.P.
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