ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim: OB Specht lehnt Zerschneidung durch Lärmschutzwände ab und fordert Tunnel
Die Deutsche Bahn hat bei ihrem Beteiligungsforum zur ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim am 4. März vorläufige Ergebnisse der Schalluntersuchungen zwischen Blumenau und Waldhof vorgestellt. Diese zeigen, dass selbst mit bis zu sechs Meter hohen Lärmschutzwänden die gesetzlichen Grenzwerte für die Nacht im untersuchten Bereich größtenteils nicht eingehalten werden können. Daher will die Deutsche Bahn zusätzliche Maßnahmen für passiven Lärmschutz, z.B. den Einbau schallisolierender Fenster in betroffenen Gebäuden, und deutlich höhere Lärmschutzwände prüfen.
„Wenn selbst 6 Meter hohe Lärmschutzwände nicht ausreichen und noch höhere Wände geprüft werden müssen, ist für uns klar, dass nur ein Güterverkehrstunnel zwischen dem Mannheimer Norden und dem Rangierbahnhof Erleichterung für die lärmgeplagten Anwohner bringen kann“, erklärt der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht. „Gleichzeitig erhöht ein solcher Tunnel die Kapazität im Knoten Mannheim. Damit wird nicht nur der Fernverkehr, sondern auch der S-Bahn- und Regionalverkehr von den milliardenschweren Projekten der Bahn profitieren.“ Er betont: „Eine Zerschneidung der Stadt mit bis zu 10 Meter hohen Lärmschutzwänden, die das Stadtbild verschandeln, das Kleinklima und die Entwicklung ganzer Stadtteile massiv beeinträchtigen, kann die Stadt Mannheim nicht akzeptieren.“
Die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim soll im Norden Mannheims auf der Blumenau in die bestehende Riedbahnstrecke bis zum Bahnhof Mannheim-Waldhof münden. Die Durchfahrt der zusätzlichen Verkehre durch das Mannheimer Stadtgebiet wird dagegen im Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe geplant, für das derzeit noch verschiedene Varianten diskutiert werden. Eine davon sieht einen Güterverkehrstunnel für Züge von der Riedbahn und der Neubaustrecke aus Frankfurt direkt von der Blumenau bis zum Rangierbahnhof vor. Dieser Tunnel würde erheblich zur Entlastung der oberirdischen Strecken vom Güter- und Transitverkehr beitragen.
Die Stadt Mannheim begleitet die Bahnprojekte eng auf fachlicher und politischer Ebene.
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