„KNOW FAKE“- Installation in der Stadtbibliothek

Wie kommen die makellosen Fotos von Influencer*innen zustande? Wie erkennt man Fake News? Was macht eigentlich ein gutes Passwort aus?

Die Stiftung Medien- und Onlinesucht aus Lüneburg war Anfang der Woche mit ihrer Erlebnisinstallation Cyber Bubble „KNOW FAKE“ zu Gast in der Zentralbibliothek im Stadthaus N1 und hat diese und viele weitere Fragen mit Jugendlichen diskutiert.
Insgesamt sechs Schulklassen weiterführender Schulen durchliefen an drei Vormittagen den von Frau Imke Hoheisel geleiteten Workshop. Mit dabei: ein Filmteam der ARD.

Über den Laufsteg in die Filterblase – ein multimedialer und interaktiver Workshop

„Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation unserer Gesellschaft. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen natürlich befähigen, ihre digitalen Endgeräte als Werkzeuge zu nutzen, aber eben auch mit der Bild- und Nachrichtenflut sinnvoll umzugehen und hier Wahrheit und Täuschung auseinanderzuhalten“, fasst Bernd Werner von der Stiftung Medien- und Onlinesucht den Stiftungsauftrag zusammen.

Im Workshop wird dieses Lernziel mit einer vielfältigen Mischung erarbeitet, die den Spaß am Lernen in den Vordergrund stellt. So konnten die teilnehmenden Kinder in einem Spiel den aus zahlreichen Spiel-Shows bekannten roten Buzzer drücken, wann immer sie der Meinung waren, eine präsentierte Nachricht sei ein Fake. Dabei ging es jedoch nicht nur um klassische Nachrichten, sondern auch um vermeintlich harmlose WhatsApp-Nachrichten, die auf Datendiebstahl abzielen.

Für große Begeisterung sorgte überdies die Auseinandersetzung mit vorrangig über Social Media verbreiteten Schönheitsidealen. Ob muskelbepackt maskulin oder elegant feminin, auch unter Kindern und Jugendlichen sind diese Stereotype bereits im Umlauf. Mit entsprechenden Schürzen konnten die Schüler*innen schließlich in verschiedene Körper schlüpfen und sich auf dem Laufsteg tosenden Beifall ihrer Gruppe abholen. Das sorgte für Gelächter und große Freude, gab im Anschluss aber auch Anlass zur Reflektion. Die Botschaft von Frau Hoheisel: „Geht vorsichtig mit diesen Maßstäben und Zielvorstellungen um, die euch da begegnen. Ihr seid gut, so wie ihr seid und müsst euren Alltag nicht, wie diese professionellen Influencer, auf euer Aussehen ausrichten, denn das geht nicht mal eben mit einer Schürze, sondern birgt die Gefahr, dass es euch fertigmacht, wenn es nicht so klappt.“

Die methodische Bandbreite des Workshops reichte jedoch noch wesentlich weiter: Das Memory-Spiel „Know Fake“ schult zum Thema Fake News genau wie die große „Cyber Bubble“, die einerseits mit Informationen und Kunstwerken zur Reflektion einlädt, aber auch mit QR-Codes und Tablets verschiedenste Videos zu Online-Phänomenen bereithält. Auch das Thema der digitalen Ethik wird in der physischen „Filterblase“ mit Aufgabenkarten behandelt.

Begleitet wurden die Workshops zwei Tage lang von einem Filmteam der Firma nordicfilm, die aus dem Material einen Beitrag für die ARD produzieren wird.

Medienkompetenzförderung als zentrale Aufgabe moderner Bibliotheksarbeit

Bibliotheken sind längst mehr als Buchlager, sondern viel mehr Orte der Information und der Begegnung. Die Medienkompetenzförderung ist folglich eine der zentralen Aufgaben moderner Bibliotheksarbeit.

Workshop-Angebote wie diese sind nur ein Bestandteil der Medienkompetenzförderung der Stadtbibliothek Mannheim. Das Bibliotheksprogramm hält vielfältige Formate für alle Altersklassen bereit. So entstehen aus der Abteilung der Bibliothekspädagogik heraus Workshops, die in den verschiedenen Bibliotheken der Stadtbibliothek mit Schul- und Vorschulgruppen durchgeführt werden.

PC-Sprechstunden, spezielle Schulungen für Senior*innen in Kooperation mit dem Landesmedienzentrum und der regelmäßig stattfindende Medienmittwoch als öffentliches Aushängeschild runden das Portfolio ab.

Ein seit Jahren etabliertes Angebot ist außerdem der Medien-Elternabend im Februar, bei dem mit Infoständen und Vorträgen verschiedener Kooperationspartner ein umfassendes Bild zur Thematik gezeichnet wird.

Bildmaterial zu Ihrer freien Verfügung finden Sie hier.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

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