Kurt-Schumacher-Brücke und Konrad-Adenauer-Brücke: Tempo 30 und Mindestabstand für LKW
Die beiden Rheinbrücken sind für den Verkehr zwischen Mannheim und Ludwigshafen sehr wichtig. Daher werden die Brückenbauwerke regelmäßig geprüft, repariert und saniert. Bei der jüngsten Brückenprüfung wurde erneut erkennbar, dass die zunehmende Verkehrsbelastung nicht spurlos an den beiden Rheinquerungen vorübergeht.
Insbesondere die hohen LKW-Lasten setzen den Beton- und Stahlkonstruktionen zu. Aktuelle Forschungsergebnisse der Universität Hamburg belegen, dass ein LKW mit 10 Tonnen Achslast eine Brücke rund 160.000-mal stärker belastet als ein PKW. Besonders starke Auswirkungen haben die von schweren LKW ausgehenden Schwingungen. Ältere Bauwerke aus den 1960er und 1970er Jahren waren nur mit einer Fahrspur und den damals üblichen LKW-Lasten konzipiert. Der Schwerverkehr hat jedoch kontinuierlich zugenommen und sich auf alle Fahrspuren ausgeweitet. Ältere Bauwerke werden somit stärker belastet als geplant, was zu Verschleiß- und Ermüdungserscheinungen in den Konstruktionen führt. Auch bei der Kurt-Schumacher-Brücke und der Konrad-Adenauer-Brücke ist zu beobachten, dass in statisch relevanten Bereichen durch die Überlastungssituation Rissbildungen und Korrosionsschäden in der Konstruktion entstehen.
Um diesem Effekt entgegenzuwirken wird jetzt auf der Kurt-Schumacher-Brücke und der Konrad-Adenauer-Brücke die Geschwindigkeit des LKW-Verkehrs auf 30 km/h begrenzt, ein Überholverbot für LKW eingerichtet und ein Mindestabstand von 50 Metern für LKW festgelegt. Diese Maßnahmen gelten für beide Fahrtrichtungen. Das führt zu geringeren Lasten aus dem Schwerverkehr sowie einer Reduzierung von Bauwerksschwingungen und soll die Brücke vor weiteren schädigenden Einflüssen schützen. Die entsprechende Beschilderung wird aktuell vorbereitet und ist ab 9. Dezember 2024 gültig.
Da das Hochstraßensystem in Ludwigshafen die gleichen Belastungen aufweist, führt die Stadt Ludwigshafen zur Gewährleistung der Sicherheit häufige Sonderprüfungen an den Bauwerken durch. Hinzu kommen ein Monitoring-System und die Überwachung der Verkehrszahlen. Diese Systeme registrieren eine deutliche Zunahme der Schwerverkehrszahlen durch die gesperrte Hochstraße Süd und dem sich nach Corona wieder erholenden Wirtschaftsverkehr.
Um die Verkehrsinfrastruktur zu schonen, werden die vorbeugenden Maßnahmen für die Rheinbrücken auch für das Ludwigshafener Hochstraßensystem übernommen. Das ist ein weiterer Baustein zur sicheren Erhaltung des Hochstraßensystems bis zum Abbruch der Hochstraße Nord.
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