Pilotprojekt „Interkulturelle Sprachmittler*innen und Berater*innen“ mit positiver Zwischenbilanz
In den Jahren 2024 und 2025 unterstützt das Projekt „Interkulturelle Sprachmittler*innen und Berater*innen (ISM)“ sechs Grundschulen in Mannheim bei der Elternarbeit. Zielgruppe sind neu zugewanderte Eltern und Eltern mit Migrationshintergrund, die noch keine oder nur wenig Erfahrung mit schulischen Strukturen in Deutschland machen konnten. Die Sprachmittlerinnen bilden eine wichtige Brücke zwischen Elternhaus und Bildungsinstitution.
Die Ergebnisse einer Online-Umfrage unter den teilnehmenden Schulleitungen zeigen, dass der Stellenwert von Elternarbeit, insbesondere die Beratung im Schulalltag, von allen Schulen als sehr hoch eingeschätzt wird. Die Mehrheit der Schulen bewertet das Projekt als passgenau für die Bedarfe der Schule im Bereich Elternarbeit. Die Arbeit der interkulturellen Sprachmittlerinnen wird von den Eltern gut angenommen und wertgeschätzt. Alle Schulen berichten von einer reibungslosen Zusammenarbeit mit dem Projektträger. Ebenso wird die Einbindung der Sprachmittlerinnen im Kollegium als gut sowie die Vernetzung der Sprachmittlerinnen mit bestehenden Arbeitsstrukturen vor Ort, wie beispielsweise der Schulsozialarbeit, von fast allen Schulleitungen als gegeben eingeschätzt.
Die Monitoring-Daten des Projekts zeigen, dass die Zahl der Elternkontakte deutlich höher ist als erwartet. Die ursprünglich anvisierten 600 Elternkontakte pro Jahr wurden bereits im ersten Halbjahr übertroffen. Hier wird deutlich, dass die Sprachmittlerinnen inzwischen gut in den jeweiligen Grundschulen vernetzt sind. Sie sind kontinuierlich aktiv und präsent in der Schule und stehen den Lebensrealitäten der Eltern nahe, wodurch sie als anerkannte und wertgeschätzte Akteurinnen an der Schnittstelle Schule – Elternhaus agieren können. Dabei ist der Faktor „Vertrauen“, d.h. die genaue Passung des Profils der Sprachmittlerinnen zum Bedarf der Schule sowie klare Formulierung des übertragenen Aufgabenbereichs und die fachliche Kompetenz der ISM entscheidend für die Wirkung des Projekts.
Die Schulleitungen und Sprachmittlerinnen berichten, dass bereits deutliche Veränderungen beobachtet werden können: Eltern akzeptieren schulische Empfehlungen mehr und wirken verstärkt bei schulischen Maßnahmen mit. Durch ihre Arbeit tragen die ISM aber vor allem indirekt zur Stärkung des Bildungserfolgs der Kinder bei, indem sie Eltern davon überzeugen, ihre Kinder in schulische Unterstützungssysteme, wie beispielsweise Hausaufgabenhilfe, Hort und weitere Förderprojekte einzubinden. So erhöhen sie die Bildungsbeteiligung der Kinder und gleichen fehlende häusliche Unterstützungsmöglichkeiten aus.
Das Pilotprojekt wird mit einer Spende von BASF SE finanziert und durch den Fachbereich Bildung, Abteilung Bildungsplanung/Schulentwicklung koordiniert. Die Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH setzen das Projekt an sechs Schulstandorten in Mannheim operativ um. Von Beginn an wurde das Projekt wirkungsorientiert angelegt und mit einem Monitoring-System begleitend evaluiert. So können Empfehlungen für eine Weiterentwicklung gegeben werden.
Pressekontakt – V.i.S.d.P.
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