Stadt Mannheim stärkt Sicherheit von Frauen und Mädchen in dunklen Stunden

Der Mannheimer Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 6. Februar 2024 ein „Eckpfeilerkonzept zur Sicherheit von Frauen und Mädchen in dunklen und nächtlichen Stunden“ beschlossen, das ab April 2024 in Kraft treten wird. Das bisher bestehende FrauenNachtTaxi-Konzept wird integraler Bestandteil dieses Sicherheitskonzepts sein. Das erweiterte Konzept schafft zusätzliche Maßnahmen, um Frauen und Mädchen vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

„Das Eckpfeilerkonzept ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung für Frauen und Mädchen in unserer Stadt. Mit den erweiterten Maßnahmen stärkt die Stadt Mannheim auch das Recht aller Frauen auf uneingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben“, sagt Zahra Deilami, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim, die das Konzept mit ihrem Team entwickelt hat.

Für die Umsetzung des kommunalen Eckpfeilerkonzepts werden keine zusätzlichen finanziellen Ressourcen benötigt, es werden lediglich die für das FrauenNachtTaxi bereits beschlossenen Mittel verwendet.

Das Eckpfeilerkonzept umfasst folgende zentrale Maßnahmen:

1. Erhöhung des Zuschusses pro Fahrt für das FrauenNachtTaxi
Im September 2019 wurde in Mannheim das FrauenNachtTaxi in den Nachtstunden (22 bis 6 Uhr) eingeführt. Die Stadt Mannheim erhöht nun den Zuschuss von fünf auf neun Euro pro Fahrt. Das soll die Nutzung fördern und Frauen in den nächtlichen Stunden mehr Sicherheit bieten. So wird jede Fahrt mit insgesamt zehn Euro bezuschusst (neun Euro von der Stadt, ein Euro von der Taxizentrale).

2. Entwicklung weiterer Sicherheitsmaßnahmen
Die Stadt Mannheim plant und setzt zusätzliche Maßnahmen um, um die Sicherheit von Frauen und Mädchen in dunklen und nächtlichen Stunden nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört beispielsweise eine mobile Anlaufstelle (MAS) bei größeren Veranstaltungen, an die sich Frauen und Mädchen vertrauensvoll wenden können, um schnellstmöglich Hilfe zu bekommen, wenn sie sexualisierte Gewalt erfahren. Zudem sollen Angsträume im öffentlichen Raum über den Mängelmelder oder eine eigens eingerichtete E-Mailadresse gemeldet werden können. Auch Präventionsarbeit an Schulen, Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Öffentlichkeitskampagnen zur Aufklärung und Sensibilisierung für die Bekämpfung sexualisierter Gewalt sollen umgesetzt werden.

Hintergrund

In ganz Deutschland werden Frauen in dunklen und nächtlichen Stunden erheblich öfter als Männer Opfer von Übergriffen, Vergewaltigung, sexualisierter Belästigungen und anderen Formen von Gewalt. Das führt dazu, dass Frauen in dunklen und nächtlichen Stunden nicht sicher sind bzw. sich nicht sicher fühlen können und demzufolge ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Nach Dunkelfeldstudien ist mindestens jede dritte Frau in Deutschland einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt oder Gewalt im öffentlichen Raum betroffen.

Die kommunalen Maßnahmen, die die Sicherheit von Mädchen und Frauen in dunklen und nächtlichen Stunden erhöhen sollen, basieren auf den Ergebnissen der Sicherheitsbefragungen, die in Mannheim zuletzt 2020 und 2022 stattfanden. Danach besteht die Gruppe mit der höchsten Kriminalitätsfurcht aus jungen Frauen bzw. Frauen allgemein.

Mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention, dem Übereineinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt im Jahr 2017, ist Deutschland verpflichtet, diese in den Ländern und in den Kommunen umzusetzen. Sie schreibt als rechtsverbindliches Instrument vor, dass Maßnahmen getroffen werden müssen, um Frauen und Mädchen vor Gewalt im öffentlichen Raum zu schützen (Artikel 18). Dem soll mit dem erweiterten „Eckpfeilerkonzept zur Sicherheit von Frauen und Mädchen in dunklen und nächtlichen Stunden“ nachgekommen werden.

Weitere Informationen zum Mannheimer Frauennachttaxi gibt es unter www.mannheim.de/frauennachttaxi

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

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