Unterkünfte für geflüchtete Menschen: Gebäude in Systembauweise und mobile Wohnanlage geplant

Die Stadt Mannheim bringt Geflüchtete, die ihr das Regierungspräsidium Karlsruhe zuweist, in Gemeinschaftsunterkünften oder anderen Wohneinheiten, die sich auf mehrere Stadtteile über das gesamte Stadtgebiet verteilen, unter. Aktuell sind an 18 Standorten in Mannheim geflüchtete Menschen untergebracht. Diese Unterkünfte hat die Stadt sukzessive angemietet oder gekauft.

„Wir wollen vermeiden, wieder provisorische Notunterkünfte in Sporthallen einrichten zu müssen, die dann dem Schul- und Breitensport fehlen. Auch eine teure Anmietung von Hotelzimmern kann keine dauerhafte Lösung sein“, erklärt Oberbürgermeister Christian Specht. „Daher bauen wir verteilt über das ganze Stadtgebiet gezielt weitere Standorte auf, an denen wir geflüchtete Menschen angemessen und wirtschaftlich unterbringen können.“

Basierend auf diesem Vorgehen hat die Stadt Mannheim ein Grundstück im Bereich „Auf dem Sand“/nördlich des Turbinenwerk-Areals als geeigneten Standort identifiziert. Auf diesem derzeit leerstehenden städtischen Grundstück sollen erstmals in modularer bzw. in Systembauweise fünf dreigeschossige Gebäude entstehen. Die Gebäude sollen langfristig genutzt werden und eine Kapazität für bis zu 240 Menschen bieten. Mit dem Ziel, gemeinschaftliches Leben und Integration aktiv zu gestalten, sollen dort auch Wohnungen für andere Bewohnergruppen angeboten werden. Nach Auswahl eines geeigneten Anbieters, serieller Vormontage und kurzer Bauzeit vor Ort kann aktuell von einer Fertigstellung im Frühjahr 2025 ausgegangen werden.

Eine mittelfristige Lösung für dynamische Zuweisungen von Geflüchteten mit einer Laufzeit von rund drei Jahren soll auf Columbus in Form einer mobilen Wohnanlage entstehen. Nach Ausschreibung und Auswahl eines Anbieters soll die mobile Wohnanlage im Herbst 2024 aufgebaut werden und Platz für maximal 300 Personen bieten. An diesem Standort gibt es bereits eine Unterkunft für geflüchtete Menschen, so dass bestehende Angebote wie beispielsweise Sozialberatung erweitert werden können.

„Es war uns wichtig, über die Unterkünfte, die neu errichtet werden sollen, zu informieren. Durch modulares Bauen gelingt es, schnellstmöglich Unterkünfte für eine adäquate Unterbringung zu realisieren. Aktuell befinden wir uns noch am Anfang des Prozesses. Die Planungen werden wir im Laufe des Sommers konkretisieren. Interessierten Bürgerinnen und Bürgern möchten wir dann gerne die Möglichkeit geben, bei einer Informationsveranstaltung ihre Fragen zum Projekt zu stellen“, so Sozialbürgermeister Thorsten Riehle.

Hintergrund

Nachdem das Land Baden-Württemberg die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in Mannheim temporär geschlossen hat, um das Gebäude zu sanieren, ist die Stadt seit Beginn des Jahres 2021 dazu verpflichtet, Geflüchtete aufzunehmen. Bisher hat die Stadt 1.878 Personen aufgenommen. Rund 800 vorgesehene Zuweisungen konnten mangels Kapazitäten noch nicht aufgenommen werden.

Wenn die erforderliche Sanierung des Gebäudes in der Industriestraße abgeschlossen ist, plant das Land, diese erneut zur Erstaufnahme von Flüchtlingen in Betrieb zu nehmen. Bereits seit 1. Januar 2024 gilt eine Teilanrechnung des Lea-Privilegs – das heißt Mannheim werden 25 Prozent weniger Geflüchtete zugewiesen als es die Quote vorsieht.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

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