Rainweidenstraße im Bund-Länder-Programm Soziale Stadt (SSP)

Zentrale Aufgabe ist die Modernisierung und Sanierung des Wohnungsbestandes in der Rainweidenstraße im Stadtteil Neckarstadt-West.

Der Wohnungsbestand des im Stadtteil Neckarstadt-West gelegenen Gebiets stammt überwiegend aus den 50er Jahren. Nördlich der Rainweidenstraße wurden 1952 insgesamt 15 sog. „ECA-Bauten“ mit einfachster Ausstattung im Rahmen der Marshallplanhilfe erstellt. Der Bereich wurde 1991 durch fünf Neubauten nachverdichtet. Südlich der Rainweidenstraße befinden sich weitere neue Gebäude, die zwischen 1952 und 1955 errichtet wurden. Trotz der großzügigen Rasenflächen vermittelte die Wohnanlage durch den tristen Zustand der Gebäude einen negativen Gesamteindruck.

Neben dem baulichen Zustand wirkte sich vor allem das ungünstige Wohnungsgemenge mit rd. 90 % Ein- und Zweizimmerwohnungen negativ auf das Entwicklungspotenzial aus, weil damit nur wenige familiengerechte Wohnungen zur Verfügung standen. Viele Familien lebten dadurch in beengten Wohnverhältnissen.

Um eine weitere Verschlechterung der Verhältnisse in sozialer und städtebaulicher Hinsicht aufzuhalten, war es erforderlich, dem Wohnstandort positive Impulse und neue Perspektiven zu geben. Wesentliche Aspekte dabei waren die Modernisierung des Wohnungsbestandes, die
Aufwertung des Wohnumfeldes, die Verbesserung der Infrastruktur und
gemeinwesenorientierte Projektarbeit.

Die insgesamt 455 Wohnungen der städtischen Wohnungsbautochter GBG entsprachen hinsichtlich der Ausstattung, Zustand und Energieeinsparung nicht mehr den Anforderungen, die heute an einen zeitgemäßen Wohnkomfort gestellt werden. So waren z.B. in den Wohnungen der „ECA-Bauten“ bisher nur provisorische Bäder eingerichtet. Umfangreiche Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen wie z.B. die Ausstattung der Gebäude mit einem Wärmedämmverbundsystem, Fernwärmeheizung, der Erneuerung der Bäder oder auch die Zusammenlegung von Wohnungen bilden die Grundlage des Projekts.

Um die vorhandene Aufenthaltsqualität der großzügig bemessenen Grünflächen wieder ins Bewusstsein der Bewohner zu rücken und dadurch zusammen mit der Modernisierung der Gebäude neue Perspektiven für einen Verbleib im Quartier oder sogar einen Zuzug zu eröffnen, war auch eine Aufwertung der bisher vernachlässigten Außenanlagen- insbesondere der Spielplätze und Spielgeräte- geboten.

Quartiersbezogene Gemeinwesenarbeit

Kinder und Jugendliche werden in die Gestaltung der Außenanlagen aktiv einbezogen. So entstand in Zusammenarbeit mit einem Play-Art-Künstler eine bespielbare Großskulptur aus Eichenholzstämmen.

Da die Modernisierungsmaßnahmen weitgehend ohne Umsetzung der Mieter erfolgt sind, war der Betreuung der Bewohner während der Umbauphase ein besonders hoher Stellenwert beizumessen. Hierfür wurde das Diakonische Werk beauftragt, das im Übrigen auch eine aktivierende Gemeinwesenarbeit als Projektarbeit durchführt.

Wesentlicher Inhalt der Projektarbeit, die durch die Stadt und die städtische Wohnungsbautochter GBG finanziell unterstützt wird, sind:

  • Investitionsvorbereitende und – begleitende Maßnahmen, wie z.B. die Beratung, Betreuung und Einbeziehung der Bewohner während der Modernisierungsphase,
  • Aufbau eines Gemeinwesens mit den klassischen Handlungsfeldern (Aktivierung der Bevölkerung, Initiierung von dauerhaften Strukturen, Förderung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens und Stärkung der Eigenverantwortung, Gemeinschaftsaktivitäten wie z. B. Straßenfeste usw.),
  • Lobbyarbeit für das Gebiet,
  • Einzelfallhilfen auch für ältere Menschen sowie Familien und
  • pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.