Qingdao / China
Die Hafenstadt Qingdao liegt im Osten der Volksrepublik China in der Provinz Shandong. Die Stadt mit fast neun Millionen Einwohnern ist einer der wenigen bedeutenden Badeorte in China. Manch einer bezeichnet sie gar als „Neapel am Gelben Meer“. Einst deutscher kolonialer Handelsstützpunkt, sind heute noch Bauten aus dieser Zeit erhalten – der Gouverneurspalast ist eine große Touristenattraktion. Ansonsten ist das Stadtbild von Hochhäusern geprägt. Qingdao trägt – die erste Silbe des Namens bedeutet „grün und üppig“ – seit 2009 den Titel „lebenswerteste Stadt in Festlandchina“.
Die Millionenmetropole entwickelt sich wirtschaftlich rasant. Als Tiefseehafen ist Qingdao bedeutend für die ölverarbeitende Industrie. Derzeit baut die Stadt den größten Seehafen der Welt, der über eine 42 Kilometer lange Brücke mit der City verbunden ist. Bekannt ist die Qingdao zudem für die Herstellung von Textilien und Reifen sowie die Verarbeitung von Fisch. Die Ocean University of China in Qingdao ist nationales Kompetenzzentrum für Meerestechnik und Fischerei. Bemerkenswert ist die Großproduktion von Musikinstrumenten. Die weltberühmte und stetig expandierende Qingdao-Brauerei – sie zählt zu den zehn größten Brauereien weltweit – geht auf eine deutsche Gründung von 1903 zurück. Nach wie vor braut sie ihr Bier nach deutschem Reinheitsgebot mit Wasser vom heiligen Berg Laoshan. Inspiriert vom Oktoberfest, feiert die Stadt jährlich das Qingdaoer Bierfest. Außerdem: Vor der Küste Qingdaos wurden die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking ausgetragen.
Angebahnt haben sich Beziehungen zwischen Mannheim und Qingdao durch Kontakte zur Wirtschaft des Rhein-Neckar-Dreiecks. 1995 berieten erstmals Vertreter beider Städte über eine engere Zusammenarbeit und begründeten zunächst eine Städtefreundschaft. Seither gab es nahezu alljährlich offizielle Delegationsbesuche. Seit 2016 ist Qingdao Partnerstadt von Mannheim.