Rathausplatz Wallstadt

Die in den 1980er- Jahren zum Parkplatz degradierte Ortsmitte von Wallstadt konnte mit der Neukonzeption des Rathausplatzes für Ort und Einwohner zurückgewonnen werden und bildet nun ein lebendiges Zentrum mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten. Eine Nivellierung der Grenzen zwischen Fußgängern und Verkehr gibt einen positiven Impuls für ein rücksichtsvolles Nebeneinander, ohne den motorisierten Verkehr gänzlich verbannen zu müssen. Das Wiederherstellen der alten Platzkanten belebt den wichtigen Bezug zwischen Rathaus und Kirche, wobei das Rathaus, von Anbauten befreit, wieder seine würdige Anmutung erhielt. Ein Holzdeck in Form eines Tanzbodens schafft hier Möglichkeiten für allerlei Veranstaltungen. Heller Betonwerksstein und Bänder aus Muschelkalk formulieren einen prägnanten Platzraum, der deutliche auf das Rathaus ausgerichtet und von einer Baumreihe eindeutig gefasst ist. Eine hochwertige „Möblierung“ durch Mastleuchten und Bänke werten die neue alte Mitte Wallstadts zusätzlich auf.

_{(Quelle: Neue Architektur Heidelberg Ludwigshafen Mannheim; Edition Quadrat; Hrsg. Markus Löffelhardt)}
 

Beurteilung der Jury:

Dieser Ort zeigt auf beispielhafte Weise die Potentiale und
Möglichkeiten des Umgangs mit städtischen Plätzen und
Räumen auf. Durch Freistellen des historischen Rathauses,
die Betonung der Platzkanten und eine sensible, ruhige
Platzgestaltung in Möblierung und Beleuchtung, wird heute
ein Möglichkeitsspektrum an Nutzungen angeboten. Die
ehemalige Parkplatzsituation wird so zum wertvollen
Quartiersplatz mit hoher Atmosphäre und Identität.