Stadthaus
Wohnen, Arbeiten, Betreuen, Versorgen – vielfältige Nutzungen wurden in der Baulücke ressourcenschonend sowie zeitgenössisch interpretiert in dem energieoptimierten Neubau zusammengeführt. Das Dach wurde zwischen Mansard- und der Satteldachgeometrie der beiden Nachbargebäude als mehrfach gefaltete Fläche ausformuliert, wodurch das Volumen wie eine Füllung im Blockrand rückverankert ist. Die Straßenfassade aus eloxierten Aluminiumprofilen stellt in ihrer flimmernden gold-monochromen Farbigkeit einen bewussten Dialog zum charakteristischen Rindenmuster der Platanen im Straßenraum her. Die nördliche Außenwand des Gebäudes wurde mit hochgedämmten Holzrahmenbauwänden ausgefacht, die Südseite zum Blockinneren fast vollständig verglast, was zu hohen solaren Gewinnen in de Übergangszeit und besonders im Winter führt. Die sieben Geschosse können durch den zentralen Erschließungskern optional jeweils in mehrere Einheiten unterteilt werden.
(Quelle: Beispielhaftes Bauen, Architektenkammer Baden-Württemberg, Peter Bender Architekt BDA)
Beurteilung der Jury:
Jedes einzelne Haus „macht“ Stadt, in diesem Fall als äußerst engagierter „Stadtbaustein“. Ein Kaffee im EG und eine Kita im OG beleben und stärken Straßenzug und Quartier, schaffen Urbanität. Bei hoher Dichte entstehen gute Räume um einen intimen Hof. Bemerkenswert ist auch die Straßenfassade: Individualität und Einfügung sind keine Gegensätze, sondern geben als gleichrangige Pole die Impulse zu einem architektonischen Charakter zu finden, der das Spiel von Ordnung und Freiheit auslotet. Die Metallfassade aus feingliedrigen U-Profilen mit 2 leicht unterschiedlichen Oberflächen entwickelt einen Nuancenreichtum der überrascht, aber nicht befremdet.