Adresse:              Geibelstr. 6 
 
Bauherr:              Stadt Mannheim

 

Architekt:             motorlab, Mannheim

 

Fertigstellung:      2013

 

Nutzung:              Schule

Uhlandschule Erweiterung

Die Stadtverwaltung Mannheim beschloss 2008 die Erweiterung des Grund- und Werkrealschulbereichs der unter Denkmalschutz stehenden Uhlandschule Mannheim zur Ganztagesschule mit einer Programmfläche von 1.800m². Die optionale Integration einer viergruppigen Kindertagesstätte in das architektonische Gesamtkonzept sollte planerisch berücksichtigt werden. Die Vernetzung der einzelnen Ganztagesbereiche untereinander und mit dem denkmalgeschützten ehrwürdigen Altbau, den Außenanlagen und der angrenzenden Quartiersumgebung sowie die damit einhergehende Schaffung einer neuen geschützten Mitte im Gesamtensemble wurde zum zentralen Entwurfsthema. Die Ausformulierung des Raumprogramms der Ganztagesbereiche für Grund- und Werkrealschule sowie der gemeinsam genutzten Flächen der Mensa in drei Einzelbaukörper bildete dazu die pragmatische Handlungsstrategie. Diese Vorgehensweise ermöglichte gleichzeitig die Schaffung eines großen zentralen Pausenhofes sowie mehrerer zwischen den Baukörpern liegender „halböffentlicher“ Innenhöfe. Grundlage und Ausgangspunkt für die spezifische Anordnung der polygonalen Baukörper auf dem zur Verfügung stehenden Grundstück bildete dabei der besondere räumliche Charakter der durch Vor- und Rücksprünge kleinmaßstäblich ausgeformten Rückseite des Altbaus: Über die neu gegliederte Freianlage entstand somit ein komplex verknüpftes und dabei dennoch übersichtliches Gesamtensemble aus Altbau, erhaltenswertem Baumbestand und pavillonartigen Neubauten mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und Aufenthaltsqualitäten für die zukünftigen Nutzer. Alle Baukörper und Freiräume werden durch ein mäandrierendes Band aus transluzenten glasfaserverstärkten Kunststoffplatten (GFK), deren verschiedene Grüntöne dem Blätterdach der Platanen entlehnt sind, miteinander verbunden: Diese „Raumschleife“ bildet einerseits im Bereich der Gebäude die schimmernden Fassaden und in den Zwischenräumen ein durchscheinendes, Innen und Außen geheimnisvoll verknüpfendes Interface.                      (Quelle: competitionLine)

Beurteilung der Jury:

Ein neues, gut proportioniertes und qualitätvolles Gesamtensemble entsteht aus der spannungsvollen Anordnung der polygonalen Baukörper um einen geschützten Freiraum herum. Unter Beibehaltung des Baumbestandes und im Vis-à-Vis des denkmalgeschützten Altbaus stellt sich der Gebäudekomplex entzerrt und vernetzt zugleich dar und bietet viele Nutzungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten aufgrund der sehr differenzierten Außenräume. Auch im Inneren ist durch den collagenhaften Einsatz von Materialien und Lufträumen eine fröhliche und inspirierende Atmosphäre und Orientierung gegeben.

 

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