Schloss - Dorf Mannheim und Stadtgründung

Auf dem heutigen Schlossplatz befindet sich im Mittelalter das Dorf Mannheim, eine merowingisch-fränkische Gründung, vermutlich aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Um 1440 leben bereits rund 500 Menschen in Mannheim, das Dorf gehört zu den größten der Kurpfalz. Wegen seiner gewachsenen Bedeutung und seiner strategischen Lage am Zusammenfluss von Rhein und Neckar will der Pfälzer Kurfürst Friedrich IV. zu Beginn des 17. Jahrhunderts hier eine starke Festung und eine Stadt als Doppelanlage gründen, um seine Vormachtstellung als Haupt der protestantischen Union zu unterstreichen. Gleichzeitig hofft er, Glaubensflüchtlingen aus Frankreich und den Niederlanden anzulocken. Deshalb bietet er den Mannheimer Dorfbewohnern den Tausch ihrer Häuser und großzügige Entschädigung ihrer Grundstücke an. Trotz erheblicher Widerstände wird am 17. März 1606 der Grundstein für die Festung Friedrichsburg und die Stadt Mannheim gelegt. Die meisten Bewohner siedeln schließlich in die am 24. Januar 1607 privilegierte Stadt um. Konzipiert hat die barocke Planstadt mit ihrem rechtwinkligen, bis heute charakteristischen Straßensystem („Quadrate“) der Niederländer Barthel Janson. Bereits wenige Jahre später, im Dreißigjährigen Krieg, werden Festung und Stadt nahezu vollständig zerstört.

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