Schloss - Ehrenhof, Festung im 17. Jahrhundert

Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg entschließt sich Kurfürst Karl Ludwig 1649, die Festung Friedrichsburg sowie die Stadt Mannheim neu aufzubauen, nicht zuletzt, um die Rechts- und Führungsansprüche im Reich auch architektonisch zu demonstrieren. Wieder sollen Glaubensflüchtlinge mit Privilegien in die entvölkerte Stadt gelockt werden. Die Friedrichsburg wird Nebenresidenz. Der Kurfürst lässt hier die Eintrachtskirche als Zeichen seiner religiösen Toleranz sowie ein Schloss mit drei Pavillons errichten, das er für seine zweite Gemahlin Luise von Degenfeld (1634-1677) bestimmt. Seine Tochter, die berühmte Liselotte von der Pfalz, erinnert sich später lebhaft an ihre Aufenthalte in Mannheim mit den vielen, ihr fremdländisch anmutenden Bewohnern. Stadt und Festung werden mitsamt Schloss und Kirche auf Befehl des französischen Sonnenkönigs Ludwigs XIV. im Pfälzisch-Orléan´schen Erbfolgekrieg 1688/89 vollständig zerstört. Beim Wiederaufbau, Anfang des 18. Jahrhunderts, wird die Trennung von Stadt und Festung aufgegeben. Das charakteristische „Quadratesystem“, die rechtwinklige Ausrichtung der Straßen und Häuserblocks, bestimmt nun das gesamte Stadtareal.

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