Schloss - Schlossbau im 18. Jahrhundert

Am 12. April 1720 verkündet der katholische Kurfürst Karl Philipp, der sich bereits seit geraumer Zeit mit dem reformierten Kirchenrat in Heidelberg um die Nutzung der Heiliggeistkirche streitet, dass er die Residenz von Heidelberg nach Mannheim verlegen wird. Damit beginnt in Mannheim eine vollkommen neue Entwicklung als Hauptstadt der Kurpfalz. Schon am 2. Juli 1720 wird der Grundstein für das neue Residenzschloss gelegt, das in seinen Ausmaßen eines der größten seiner Art in Europa wird und den Machtanspruch seines Hausherrn unterstreicht. Die ursprünglichen, immer wieder im Detail überarbeiteten Baupläne stammen von Johann Kaspar Herwarthel (1675-1720), basierend auf Skizzen von Louis Remy de la Fosse (um 1659-1726). Durch den Tod Herwarthels wechselt die Bauleitung schon 1720 an Jean Clemens Froimon. Ihm folgen Architekten und Baumeister von zum Teil europäischem Rang wie Guillaume d´Hauberat (1680-1750), Alessandro Galli da Bibiena (1687-1748) und Nicolas de Pigage (1723-1796). Nach mehreren Unterbrechungen ist die Schlossanlage 1760 weitgehend fertig. Die immensen Kosten von rund 2 Millionen Gulden werden größtenteils über Sondersteuern der kurpfälzischen Einwohner aufgebracht.

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