1994: Das Mannheimer Skandal-Urteil zu Günther Deckert und seine Folgen

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      Deutschland

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Vortrag | Im August 1994 wird der NPD-Vorsitzende Günther Deckert vom Mannheimer Landgericht wegen Holocaust-Leugnung zu einer milden Bewährungsstrafe verurteilt. Das Urteil ruft einen Sturm der Empörung hervor, der von der Urteilsbegründung des zuständigen Richters zusätzlich befeuert wird. Deckert wird darin „Charakterstärke und Verantwortungsbewusstsein“ attestiert. Es gibt bundesweit wie auch international Proteste, in Mannheim kommt es zu Mahnwachen vor dem Gericht und schließlich zu einem Streik der Schöffen – ein bis dato einmaliges Aufbegehren innerhalb der Justiz. Im Rahmen dieser Proteste gründet sich der „Arbeitskreis Justiz“ und organisiert Ende Januar 1995 eine große Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, an der rund 700 Menschen teilnehmen. Seither hat sich der Arbeitskreis in Mannheim zu einer anerkannten erinnerungspolitischen Instanz entwickelt, die sich engagiert den „blinden Flecken“ in der Aufarbeitung der NS-Zeit widmet.

Mit Mitgliedern des Arbeitskreises Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus in Mannheim e.V.

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