Der Revisor

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Eine Stadt in heller Panik: Jahrelang hatte man über die Verhältnisse gelebt, jetzt wird der Besuch eines Wirtschaftsprüfers angekündigt. So beginnt Gogols bissige Gesellschaftskomödie »Der Revisor«. Eilig versucht die städtische Führungsriege die Spuren der Verschwendung zu vertuschen. Da macht das entsetzliche Gerücht die Runde, der Revisor residiere bereits seit Wochen inkognito in der Stadt. Sofort wird eine Delegation entsandt, um ihn positiv zu beeinflussen und vielleicht mit ein paar Gefälligkeiten auf die eigene Seite zu ziehen. Heute würde man das vielleicht Lobbyarbeit nennen. In ihrem Eifer übersehen die Abgesandten allerdings etwas Wesentliches: Bei besagtem Mann handelt es sich nicht um einen von höchster Stelle entsandten Revisor, sondern um den verschuldeten Überlebenskünstler Chlestakow. Der hat freilich nichts dagegen, dass ihm plötzlich überall Zuwendungen aller Art gemacht werden…
Nikolai Gogol verfasste mit dem »Revisor« eine furiose Gesellschafts- und Verwechslungskomödie über Korruption und die Macht von Zuschreibungen, die hervorragend auf Befürchtungen unserer Gegenwart passt: Lange werden wir uns den Luxus nicht mehr leisten können, bald fliegt der verschwenderische Lebensstil auf und dann ist Zahltag. Für dieses Weltgefühl interessiert sich der Regisseur FX Mayr, der letzte Spielzeit mit »Als die Götter Menschen waren« am NTM debütierte.

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